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Nahezu jede Online-Bestellung landet auf ihrem Weg zum Endkunden mindestens einmal auf der Ladefläche eines Transporters. Und allen politischen Ambitionen zum Trotz wird der in über 90 Prozent der Fälle nach wie vor von einem Dieselmotor angetrieben. Zwar haben mittlerweile mehrere Hersteller vollelektrische Vans ins Sortiment genommen, es gilt für die Stromer aber tief in die Tasche zu greifen. Gerade in der preissensiblen Paketlogistik kaum zu stemmen. Für den Umweltpreis Green Van, den die VerkehrsRundschau (VR) jährlich dem umweltverträglichsten Transporter verleiht, Gründe, sich weiterhin den Vans mit konventionellem Dieselantrieb zu widmen. Kastenwagen mit 3,5 Tonnen Gesamtgewicht und einer Laderaumgröße zwischen 10,5 und 11,5 Kubikmeter waren zum Test im Dienste der Umwelt geladen. Warum sich mit Ford, MAN, Mercedes-Benz und Volkswagen lediglich vier dem Vergleich gestellt haben, vermögen wir nicht zu beurteilen. Vielleicht liegt es am fehlenden Vertrauen ins eigene Produkt? Gut für Umwelt und Firmenkasse Der Dieselverbrauch pro 100 Kilometer, die Laderaumgröße in Kubikmeter sowie die Nutzlast des Testfahrzeugs sind die zählenden Größen beim Green-Van-Ranking. Also genau die Variablen, die dem Transportunternehmer gleichermaßen helfen, seine Kostenschraube möglichst fest anzuziehen. Der jüngste Spross im Testfeld ist der Mercedes-Benz Sprinter. Wobei sich die Geister scheiden, ob es sich beim neuen Daimler nun um eine komplett neue Transportergeneration oder "nur" um ein umfangreiches Facelift handelt. Fest steht: Der neue Sprinter nutzt noch den Rohbau und die Motoren des Vorgängers. Fest steht aber ebenfalls: Mit dem Modellwechsel wurde der Stuttgarter um ein wichtiges technisches Detail erweitert, das dem Klassenprimus nicht nur beim Umweltranking kräftig hilft: Er ist endlich auch mit Frontantrieb erhältlich. Alle Hersteller schickten Fronttriebler Die angetriebenen Vorderräder möchten wir allen ans Herz legen, die mit ihrem Sprinter nicht regelmäßig schwerere Anhänger über steile Rampen ziehen müssen. Durch den Wegfall von Kardanwelle und Achsdifferenzial liegt der Ladeboden tiefer, was einen um 0,5 Kubikmeter größeren Laderaum zur Folge hat gegenüber einem vergleichbaren Sprinter mit Heckantrieb. Auch auf der Nutzlastseite bringt der "Front-Wheel-Drive" (FWD) Vorteile: 1350 Kilogramm Zuladung haben wir bislang noch bei keinem 3,5-Tonnen-Sprinter gemessen. Vor allem Letzteres - und weniger die Verbrauchsergebnisse des altgedienten 2,1 Liter großen CDI-Vierzylinders - verhilft dem Daimler am Ende zum Sieg beim Green Van 2019. Beim Thema Verbrauch liegt mit dem Ford Transit der Zweitplatzierte klar in Führung. 8,3 l/100 km sind auf der VR-Teststrecke ein exzellenter Wert und umso respektabler, weil der aktuelle Transit kurz vor seiner Ablösung durch den intensiv gelifteten Nachfolger steht. Dass der Ford es nicht ganz nach vorne schafft, liegt vor allem an der vergleichsweise niedrigen Nutzlast des Testfahrzeugs. Zwillinge liegen eng beieinander Naturgemäß eng beieinander liegen der VW Crafter und der MAN TGE. Schließlich könnte ihre Verwandtschaft kaum enger ausfallen, denn der TGE - mit dem MAN seit zwei Jahren auf dem Transporter-Markt mitmischt - ist bis auf den Löwen im Kühlergrill mit dem Volkswagen baugleich und läuft auch im gleichen Werk im polnischen Wrzesnia vom Band. Die Zwillinge liefern im diesjährigen Ranking ein unauffälliges Bild ab. Bei der Zuladung bieten Crafter und TGE ordentliche Werte und auch der Diesel-Verbrauch geht noch in Ordnung. Dass wir beim Green Van den Verbrauchsanteil des Zusatzstoffes AdBlue, den alle vier Euro-6-Transporter benötigen, ausnahmsweise nicht angeben, ist übrigens der Tatsache geschuldet, dass der Harnstoff klimaneutral verbrennt und keinen Einfluss auf die Umweltbilanz hat. Mit 0,35 bis 0,37 l/100 km lag der AdBlue-Konsum aber bei den vier Probanden auf nahezu gleichem Niveau. Als vorbildlich erweisen sich Crafter und TGE bei der Ausstattung. Zwar haben alle Testfahrzeuge eine Start-Stopp-Anlage an Bord, die auf der Stadtetappe zu ein paar Zehnteln Verbrauchsersparnis beiträgt. Mercedes-Benz und Ford verlangen für den automatischen Motorabschalter aber nach wie vor Aufpreis. Am Ende ist der Sprinter vorne Das hat zur Folge, dass beide lediglich 100 Bonuspunkte erhalten, VW und MAN dagegen 200. Um sich dadurch ganz nach vorne zu katapultieren, reicht es zumindest in diesem Jahr aber nicht. Mit 5623 Umweltpunkten bleibt der Mercedes-Benz Sprinter 314 CDI FWD vorne und darf sich Green Van 2019 nennen. Das letztjährige Update hat sich für den Stern also gelohnt. Dafür Glückwunsch nach Stuttgart und Düsseldorf! Mehr zum Thema finden Sie im Dossier Green Van www.verkehrsrundschau.de/dossiers In Kürze Mit dem Umweltpreis Green Van zeichnet die Verkehrs-Rundschau jährlich den umweltfreundlichsten Transporter aus. Die zählenden Daten Verbrauch, Nutzlast und Laderaumgröße ergeben sich aus den VR-Fahrzeugtests. Mercedes-Benz Sprinter 314 CDI MotorVierzylinder-Reihenmotor, Common-Rail, VTG-Turbolader, Euro 6 mit SCR-Kat, AGR, DPF Hubraum: 2143 cm3 Leistung: 143 PS (105 kW) bei 3800/min max. Drehmoment: 330 Nm bei 1400-2400/minKraftübertragungman. Sechsgang-Schaltgetriebe, FrontantriebMaße & GewichteLxBxH: 5932x2345x2638 mm, Radstand: 3924 mm, LxBxH (Laderaum): 3272x1787x2079 mm, Ladevolumen: 11,0 m3 , zul. GG: 3500 kg, Leergewicht (Testfahrzeug): 2150 kg, Nutzlast: 1350 kgMesswerteVerbrauch Testrunde: 8,6 l/100 km Diesel

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