Mit einer Personalreform kommt der russische Zollchef Michail Wanin der breiten Kritik an langwierigen und teuren Grenzkontrollen entgegen. Die seit 1993 gültigen sechs Etappen beim Überwachen von Frachten werden auf drei reduziert. Indem nur noch jeweils ein Beamter die Zolldeklaration mit ihrer EDV-Version vergleicht, die Fracht überprüft und vom Kontrollieren weiterer Dokumente über den Gebührenvergleich sowie das Kontrollieren der Geldeingänge bis zum letztendlichen Bestätigen der Wareneinfuhr die Prozedur zügig abwickelt, sollen bis zu sieben Tage in der Bürokratie auf zwei verringert werden. Parallel strebt Wanin moderne Kommunikationsmittel und Computerprogramme für die Zollstationen an. Praktiker bleiben jedoch skeptisch. Freigesetzte Beamten werden in der allgemeinen Warenkontrolle eingesetzt, was das zermürbende Wechselspiel aus Schikanen und Korruption lediglich verlagern könnte. Auch bleiben die Gebühren auf dem bisherigen Stand. Außerdem ändert sich nichts an der ineffektiven Klassifizierung. Und schließlich müssen die regionalen Zollchefs ihre Verordnungen erst noch anpassen, was aus Erfahrung sehr lange dauert. (vr/jpd)
Russlands Zoll reagiert auf Kritik
Bürokratie bei der Wareneinfuhr wird vereinfacht