Moskau. Der russische Staat will Anteile an der größten russischen Fluglinie Aeroflot verkaufen und damit sein Haushaltsdefizit verringern. Finanzminister Alexej Kudrin kündigte ein "Privatisierungsprogramm im großen Stil" an. Der Staat solle aber weiter die Mehrheit an dem Unternehmen halten, sagte Kudrin nach Angaben des Radiosenders "Echo Moskwy" vom Sonntag. Russische und ausländische Investoren zeigten bereits großes Interesse.
Mit den Teilverkäufen von insgesamt elf Großunternehmen will Russland in den kommenden Jahren mindestens 22,5 Milliarden Euro einnehmen und sein Haushaltsdefizit von derzeit 6,8 auf unter 4 Prozent drücken. Auf der auch vom Wirtschaftsministerium gebilligten Vorschlagsliste stehen unter anderem der Ölförderer Rosneft, das Geldhaus Sberbank sowie die Staatsbahn RZD, die der Deutschen Bahn wiederholt eine Überkreuzbeteiligung angeboten hatte.
Kremlchef Dmitri Medwedew hatte sich mehrfach für Privatisierungen ausgesprochen. Er verspricht sich dadurch eine raschere Modernisierung der oft rückständigen Unternehmen. (dpa)