Rostock. Von den aktuellen Streiks im Güterverkehr ist in Mecklenburg-Vorpommern besonders der Rostocker Seehafen betroffen, wo am Tag etwa 50 bis 60 Züge sowie Bahnfähren abgefertigt werden. Nach Angaben des Unternehmens Rostock Trimodal, das Züge im Hafen be- und entlädt, blieben mehrere Züge nach der Abfertigung in einem Rangierbahnhof außerhalb des Hafens stehen. Die Bahn bestätigte diese Angaben. Eine Eisenbahnfähre der Rostocker Reederei Scandlines konnte am Nachmittag jedoch wie geplant ablegen. Das Unternehmen schloss aber nicht aus, dass sich die Lokführer im Zuge des Streiks weigern könnten, Züge von den Fähren in Rostock und Sassnitz auf Rügen zu fahren. In diesem Falle solle schnellstmöglich nach Alternativen gesucht werden, um den Fährverkehr nach Fahrplan aufrechtzuerhalten, hieß es. Nach Angaben des Hafens laufen 20 Prozent des Güterumschlags über die Bahn. Einige Güter werden direkt vom Schiff auf Züge verladen, daher könnten bei einem Streik Schiffe nicht entladen werden, so dass ganze Transportketten reißen würden. Die Fachvereinigung Güterverkehr Mecklenburg-Vorpommern geht davon aus, dass der Streik zu erheblichen Problemen im Land führen wird, da die Speditionen nicht ausreichend Ersatzkapazitäten auf der Straße anbieten könnten. "Die meisten Betriebe sind durch feste Aufträge ausgelastet", sagte Geschäftsführer Norbert Voigt. Freie Kapazitäten hätten nur die großen Spediteure, im Land sei die Branche aber vor allem kleinteilig aufgestellt. (dpa/stb)
Rostocker Seehafen vom Streik betroffen
Mehre Züge nach Abfertigung in einem Rangierbahnhof außerhalb des Hafens stehen geblieben - Fähren legten wie geplant ab