Ruchheim. Rheinland-Pfalz verhängt ein weiteres Fahrverbot gegen so genannte Mautflüchtlinge: Seit Mittwoch ist ein 57 Kilometer langer Abschnitt der Bundesstraße B 9 in der Pfalz zwischen Frankenthal und Wörth während der Nachtstunden für Lastwagen tabu. „Mit der Maßnahme tragen wir den berechtigen Forderungen der Anwohner nach mehr Nachtruhe Rechnung“, erklärte Verkehrsminister Hendrik Hering (SPD). Die Strecke war nach Einführung der LKW-Maut auf Autobahnen nach Angaben des Ministeriums zu einer beliebten Ausweichroute für Lastwagen geworden. Laut Hering ist sie sogar die bundesweit am stärksten von der Verkehrsverlagerung betroffene Route. Die FDP kritisierte das Nachtfahrverbot als verfrüht. Es fehle an sicheren Kontrollmöglichkeiten. Zunächst müsse gewährleistet werden, dass die Einhaltung des Verbotes von der Polizei ohne Gefahr für Leib und Leben überwacht werden könne. Ein Nachtfahrverbot für LKW gibt es in Rheinland-Pfalz bisher auf der Bundesstraße B 10 durch den Pfälzerwald. Die B 9 zwischen Worms und Mainz ist komplett für den Transit-Schwerlastverkehr gesperrt. Ein zwölf Kilometer langer Abschnitt der B 9 zwischen Kandel-Süd und der deutsch-französischen Grenze soll von Januar an mit einer Maut für Lastwagen belegt werden. Vor diesem Hintergrund begrüßten Hering und Ministerpräsident Kurt Beck (SPD) auch Pläne zur Einführung einer LKW-Maut im angrenzenden Elsass. Das neue Nachtfahrverbot auf der B 9 gilt auf dem Abschnitt zwischen den Autobahnen A 6 und A 65. Gesperrt ist die Strecke von 22.00 bis 6.00 Uhr für Lastwagen ab zwölf Tonnen. Anlieger und der Regionalverkehr sind vom Verbot ausgenommen. (dpa/sb)
Rheinland-Pfalz: Weiteres Nachtfahrverbot für LKW
Bundesstraße B 9 auf knapp 60 Kilometer gesperrt: Verkehrsministerium will Anwohner vor Lärm schützen