Mehr als zwei Jahre nach der verheerenden Brandkatastrophe im Montblanc-Tunnel ist ein Referendum französischer Gemeinden gegen die Wiederaufnahme des Lastwagenverkehrs gestoppt worden. Das Verwaltungsgericht in Grenoble lehnte am Donnerstag die von drei Gemeinden aus dem Tal von Chamonix am Fuße des Montblanc für diesen Sonntag geplante Bürgerbefragung ab. Die Gemeinden seien in der Frage des Schwerlastwagen-Verkehrs durch das Tal von Chamonix und den Montblanc-Tunnel nicht zuständig, erklärte das Gericht. Bei der Katastrophe am 24. März 1999 starben 39 Menschen. Seitdem ist der elf Kilometer lange Straßentunnel, einer der wichtigsten Verkehrsverbindungen zwischen Frankreich und Italien, gesperrt. Zuletzt passierten jährlich rund zwei Millionen Fahrzeuge den Tunnel. Fast die Hälfte waren Lastkraftwagen. Auf beiden Seiten des Tunnels versuchen Bürgerinitiativen, die Rückkehr des Lkw-Verkehrs zu verhindern. Das Bürgermeisteramt von Chamonix, das mit den Gemeinden Houches und Servoz das Referendum durchführen wollte, kündigte an, dass trotz des ablehnenden Gerichtsbeschlusses eine nunmehr inoffizielle Bürgerbefragung beabsichtigt sei. Man wolle fragen, ob der Schwerlastwagen-Verkehr mit dem ökologischen Gleichgewicht, der Gesundheit und Sicherheit der Menschen in der Montblanc-Region vereinbar sei. (vr/dpa)
Referendum gegen Lkw-Verkehr durch Montblanc-Tunnel abgelehnt
Verwaltungsgericht: Gemeinden haben keine Zuständigkeit für Lkw-Verkehr