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Projekt KoMoDo: Positive Bilanz zur Paketauslieferung per Lastenrad

23.05.2019 13:09 Uhr
Lastenräder. Projekt KoMoDo, Berlin
Rückblick: Vor einem Jahr startete das Pilotprojekt "Kooperative Nutzung von Mikro-Depots durch die Kurier-, Express-, Paket-Branche für den nachhaltigen Einsatz von Lastenrädern in Berlin" (KoMoDo)
© Foto: Sina Schuldt/dpa/picture-alliance

Eine Fortsetzung und Ausweitung des Pilotprojekts in Berlin ist geplant, zudem lässt sich das Vorgehen laut dem BIEK auch auf andere Städte übertragen.

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Berlin. Nach einem Jahr Testphase im Modellprojekt KoMoDo ("Kooperative Nutzung von Mikro-Depots durch die Kurier-, Express-, Paket-Branche für den nachhaltigen Einsatz von Lasträdern in Berlin") ziehen die Beteiligten eine positive Bilanz: Der Einsatz von Lastenrädern für die Auslieferung von Paketen und die gemeinsame Nutzung eines Mikro-Depot-Standorts durch die fünf Paketdienstleister DHL, DPD, GLS, Hermes und UPS funktioniert – wenn bestimmte Voraussetzungen vorliegen. Vor allem in Gebieten mit einer hohen Empfängerdichte und einer geeigneten Sendungsstruktur in Bezug auf Paketanzahl, -volumen und -gewicht können Mikro-Depots und Lastenräder demnach effizient eingesetzt werden.

160.000 Pakete ausgeliefert

Die Zusteller verwendeten im Projekt KoMoDo die überwiegend elektrisch unterstützten Lastenräder in einem Radius von bis zu drei Kilometern um den Mikro-Depot-Standort in Prenzlauer Berg, der von der Berliner Hafen- und Lagerhausgesellschaft (BEHALA) betrieben wird. Dadurch fuhren sie lokal emissionsfrei und konnten rund elf Tonnen Kohlendioxid im Vergleich zu konventionellen Zustellfahrzeugen einsparen. Täglich waren bis zu elf Lastenräder im Einsatz. Insgesamt wurden über 38.000 Kilometer zurückgelegt und rund 160.000 Pakete ausgeliefert.

Hermes: Drei von fünf Lieferwagen eingespart

„Über KoMoDo hat Hermes 58.000 Pakete emissionsfrei zugestellt und in dem Einsatzgebiet drei von fünf klassischen Lieferwagen eingespart", berichtet Michael Peuker, KoMoDo-Projektleiter bei Hermes Germany. "KoMoDo zeigt, dass es möglich ist, dass mehrere Paketdienste nebeneinander, aber getrennt und eigenständig operieren, um den Verkehr im städtischen Bereich zu entlasten", ergänzt Lars Purkarthofer, Leiter des UPS-Hauptstadtbüros in Berlin. Marc Rüffer von DHL betont, dass sich mit Lastenrädern allein die steigenden Sendungsmengen in einer Metropole wie Berlin aber nicht bewältigen lassen. "Wir setzen daher weiterhin primär konsequent auf den Ausbau unserer Elektro-Transporter-Flotte mit dem StreetScooter. Allein in Berlin und Brandenburg sind heute schon rund 450 StreetScooter im Einsatz“, erklärt der Abteilungsleiter Betrieb bei DHL Paket.

Fortsetzung und Ausweitung geplant

Alle beteiligten Paketdienstleister wollen auch nach Ende der öffentlichen Förderung durch das Bundesumweltministerium am 1. Juli 2019 den jetzigen Standort für ein weiteres halbes Jahr für die Auslieferung mit Lastenrädern nutzen. Das Bezirksamt Berlin-Pankow hat die verlängerte Flächennutzung bereits genehmigt, teilen die Partner mit. Darüber hinaus will die Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz gemeinsam mit den Bezirken und der BEHALA nach geeigneten Standorten für weitere Mikro-Depots in Berlin suchen. GLS hat die eBike-Zustellung ohnehin bereits auf Berlin Mitte ausgeweitet.

BIEK: Auch auf andere Städte übertragbar

„Das KoMoDo-Projekt hat gezeigt, dass die Zusammenarbeit von Stadt und Unternehmen eine bedeutende Rolle für verbesserte innerstädtische Verkehrsbedingungen spielt. Indem die Stadt geeignete Infrastruktur diskriminierungsfrei bereitstellt, ermöglicht sie Zusammenarbeit ohne Regulierung. Das ist gut auf andere Städte übertragbar“, resümiert Marten Bosselmann, Vorsitzender des Bundesverbandes Paket und Expresslogistik (BIEK).

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