Prognose: Enorme Verkehrszuwächse bei Luftfracht

Boeing-Langzeitstudie sieht Milliardengeschäft: Luftfrachtverkehr verdreifacht sich innerhalb von 20 Jahren Calgary/Kanada. Der US-Flugzeughersteller Boeing hat für die kommenden 20 Jahre eine Verdreifachung des Luftfrachtverkehrs und eine Verdoppelung der globalen Frachtflugzeugflotte prognostiziert. Boeing rechnet damit, dass sich die Zahl der Frachtflugzeuge in den kommenden zwei Jahrzehnten von 1789 auf 3563 erhöhen wird. Boeing legte seine neue Langzeitstudie für den globalen Luftfrachtmarkt heute in der kanadischen Stadt Calgary vor. Demnach werde sich der Anteil von Großraumfrachtern wie der Boeing 747, 777 und 767 von 50 Prozent auf 64 Prozent erhöhen, lautet die Vorhersage des Airbus-Konkurrenten. Von den 2983 zur globalen Frachtflugzeug-Flotte hinzukommenden Maschinen würden 1209 Ersatz für außer Dienst gestellte Flugzeuge sein und 1774 zusätzliche Maschinen. 2217 der Flugzeuge würden von Passagier/Combi- auf reine Frachtmaschinen umgerüstet und 766 wären neue Frachtflugzeuge. Boeing bezifferte den Wert der ganz neuen Frachtflugzeuge auf 169 Milliarden Dollar, obwohl sie nur einen Minderheitsanteil an der gesamten Luftfrachterflotte darstellten. Frachtflugzeuge machen nach Angaben des amerikanischen Flugzeugherstellers rund zehn Prozent der kommerziellen Jet-Flugzeugflotte während des Prognosezeitraums aus. Der globale Luftfrachtverkehr hatte 2005 wegen der um 42 Prozent gestiegenen Flugbenzinkosten nur um zwei Prozent zugelegt, weil der Frachtverkehr teilweise auf den kostengünstigeren Schiffsverkehr umgestellt worden war. In den ersten sechs Monaten 2006 habe es aber trotz weiter gestiegener Treibstoffpreise gegenüber der entsprechenden Vorjahreszeit einen Zuwachs von 3,1 Prozent gegeben. Boeing erwartet für die kommenden zwei Jahrzehnte einen globalen durchschnittlichen Jahreszuwachs von 6,1 Prozent. Dabei dürften das innerasiatische Flugfrachtaufkommen und der Frachtverkehr zwischen Asien und den USA sowie Europa überdurchschnittlich wachsen. Dagegen dürfte der Luftfrachtverkehr in Nord- und Südamerika sowie in Europa nicht so stark zulegen. (dpa/sb)