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Post-Ärger: NRW-Verbraucherzentrale startet neues Infoportal

04.12.2017 10:20 Uhr
DPD, UPS, DHL, Lieferfahrzeuge, Paketzusteller
Der Druck auf Paketdienste wie DPD, UPS und DHL nimmt weiter zu - die Verbraucherzentrale NRW plant ein neues Informationsportal für verärgerte Kunden
© Foto: Christian Charisius/dpa/picture-alliance

Das Paket zerquetscht, der Brief viel zu spät am Ziel: Wer sich über seine Postdienstleister ärgert, bekommt künftig Informationen auf einem neuen Portal bei der Verbraucherzentrale NRW. Klagen der Kunden über die Paketdienstleister haben zuletzt deutlich zugenommen.

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Düsseldorf. Die Verbraucherzentrale in Nordrhein-Westfalen (NRW) startet unter dem Stichwort „Post-Aerger.de“ ein neues Informationsportal für verärgerte Kunden. Die neue Internetseite solle Mitte der Woche für zwei Jahre freigeschaltet werden, sagte eine Sprecherin. Hintergrund sind zunehmende Beschwerden von Verbrauchern über verspätet zugestellte oder verschwundene Briefe oder Pakete und Abzocke im Netz und am Telefon etwa durch sogenannte Ping-Anrufe, die teure Rückrufe provozieren.

Zuvor hatte die Verbraucherzentrale bis zum Herbst dieses Jahres mit Unterstützung des Bundes-Verbraucherschutzministeriums das Beschwerdeportal „Paket-Ärger“ für Probleme mit der Paketzustellung geführt, das in zwei Jahren von mehr als 21.000 Menschen genutzt wurde. Wegen des Online-Handelsbooms gibt es bei den Paketdiensten ein rasantes Wachstum und massiven Personalmangel. Nach Branchenschätzungen fehlen derzeit bundesweit knapp 6000 Zusteller – und im Weihnachtsgeschäft wächst das Zustell-Volumen noch mal kräftig. Deshalb würden immer wieder Pakete beschädigt, viel zu spät oder beim falschen Adressaten zugestellt, sagte die Sprecherin.

Zunahme der Kundenbeschwerden

Sehr häufig klagten Kunden aber auch über verspätet zugestellte Briefe, was etwa bei festen Kündigungsfristen teuer und ärgerlich werden könne, sowie über undurchsichtige Internet-Praktiken oder unerwünschte Werbung am Telefon. Deshalb seien bei der Neuauflage des Portals diese Bereiche mit aufgenommen worden.

Die Aufsichtsbehörde für Post und Telekommunikation, die Bundesnetzagentur in Bonn registriert eine deutliche Zunahme der Verbraucherbeschwerden. Sie rechnet für 2017 mit rund 5000 Beschwerden zur Postzustellung. Das wäre ein Anstieg um fast ein Viertel. Allein bei den Schlichtungsanträgen in Streitfällen zwischen Kunden und Brief- und Paketdienstleistern gab es zuletzt eine Verdreifachung, wie die Behörde mitteilte.

Das bevölkerungsreiche Nordrhein-Westfalen liegt unter den gut 4100 Beschwerden, die die Bundesnetzagentur von Anfang bis Ende September 2017 registrierte, mit 573 klar auf dem Spitzenplatz. Gut die Hälfte der Beschwerden bezieht sich dabei auf Briefe, die aus Kundensicht verschwinden oder zu spät ankommen. Beschwerden über Paketdienste folgen auf Platz zwei.

Deutsche Post weist Kritik zurück

Die deutsche Post als klarer Marktführer der Branche weist Kritik an den Laufzeiten stets zurück. Die Brief- und Paketzusteller der deutschen Post lieferten jeden Werktag bundesweit 59 Millionen Briefe und mehr als 4,3 Millionen Pakete aus, sagte eine Sprecherin. 94 Prozent der Briefe erreichen ihre Empfänger bereits am nächsten Werktag, rund 90 Prozent der Pakete. „Das schafft kein anderes Postunternehmen in Europa“, erklärte die Sprecherin weiter. (dpa/ag)

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