Warschau. Polen hat den fürs Bahnwesen zuständigen Staatssekretär im Infrastrukturministerium, Juliusz Engelhardt, seines Amtes enthoben. Wie die Onlineausgabe der polnischen Tageszeitung „Rzeczpospolita" berichtet, zieht damit das Land die Konsequenzen aus dem anhaltenden Chaos, das nach der Änderung der Fahrpläne ab dem 12. Dezember aufgetreten ist. Fahrgäste erhielten entweder keine Informationen oder wurden auf Bahnsteige geschickt, die es eigentlich gar nicht gab. Die ungewöhnlich harten Winterbedingungen, die derzeit in ganz Europa die Infrastruktur belasten, haben die Klagen der Fahrgäste aufgrund von Verspätungen noch weiter verstärkt.
Engelhardt war ein Mitautor des neuen Fahrplankonzepts. Darüber hinaus galt er als ausgewiesener Bahnexperte, der auch Fragen regelten, die im Zusammenhang mit dem Frachtgüter-Verkehr standen. Als der staatliche Frachtgut-Monopolist PKP Cargo wegen der Finanzkrise staatliche Hilfen forderte, blieb Engelhardt standhaft. Er agierte seit dem Januar 2008 auf dieser Position. (bec)