München/Berlin. Der Chef des Briefzustellers Pin Group, Günter Thiel, drängt beim ausstiegswilligen Axel-Springer-Verlag auf eine schnelle Entscheidung zur Zukunft des Unternehmens. „Wir brauchen bei Pin bis Weihnachten einen Geldeingang“, sagte Thiel der „Süddeutschen Zeitung“. Zwischen einer Einigung und einer Überweisung müssten ein paar Dinge organisiert werden. „Spätestens Dienstagmorgen wird man deshalb weißen oder schwarzen Rauch aufsteigen sehen.“ Am Dienstag tagt der Verwaltungsrat der Pin Group. Minderheitsgesellschafter Thiel ist bis dahin bereit, Springers 63,7-Prozent-Anteil an Pin zum symbolischen Preis von einem Euro zu übernehmen und den Briefdienstleister damit fortzuführen. Dafür sei auch die Beteiligung von Finanzinvestoren an Pin denkbar, sagte Thiel der Zeitung. „Ich kenne allerdings keinen Finanzinvestor, der Geld bereitstellt, wenn Gewinne nach einer Sanierung an einen früheren Mehrheitsaktionär abgeführt werden müssen.“ In den Verhandlungen zwischen Springer und Thiel geht es vor allem um die Ausgestaltung eines sogenannten Besserungsscheins, der Springer Geld bringen würde, wenn Pin eines Tages saniert sein sollte. Thiel will keinen absoluten Betrag akzeptieren, sondern nur einen Prozentsatz künftiger Erträge, die dann an Springer abgeführt werden könnten. (dpa)
Pin Group: Management drängt auf Entscheidung
Unternehmenschef Günter Thiel mahnt schnelle Entscheidung zur Pin-Zukunft an