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Pharmalogistik: Branche erwartet Wachstum und sorgt sich wegen Zöllen

23.04.2025 08:34 Uhr | Lesezeit: 3 min
Tabletten liegen auf einer Glasplatte mit einem Netzwerk von Verbindungen und Lichtpunkten, Symbolbild für Pharmabranche, Pharmaindustrie und Medizinische Forschung
Die deutsche Pharmaindustrie erwartet mehr Umsatz, die Branche profitiert unter anderem von einem anziehenden Exportgeschäft
© Foto: Ylivdesign/stock.adobe.com (generiert mit KI)

Frachtdienstleister wie Lufthansa Cargo und DHL berichten von einem Anstieg der Nachfrage nach Pharma-Sendungen in die USA, was auch an einem Vorzieheffekt liegt.

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Die deutsche Pharmaindustrie erwartet deutlich mehr Umsatz und Arbeitsplätze hierzulande. Dabei profitiert die Branche von einem anziehenden Exportgeschäft, einer Stabilisierung im Heimatmarkt und Vorzieheffekten wegen drohender US-Zölle, wie eine Prognose des Verbands Forschender Arzneimittelhersteller (VFA) zeigt.

Insbesondere das wichtige Exportgeschäft sei zu Jahresbeginn in Schwung gekommen, auch wegen der von US-Präsident Donald Trump angedrohten Zölle auf Medizinprodukte, schreibt der VFA in dem Papier, das der „Deutschen Presse-Agentur“ vorliegt. Unternehmen dürften ihre Lagerbestände in den USA aufgebaut haben, um sich im Fall von Zöllen abzusichern. Anzeichen dafür lieferten US-Handelsdaten.

Medienberichten zufolge haben Pharmakonzerne zuletzt so viele Medikamente wie möglich über den Atlantik fliegen lassen, um drohenden Zöllen zu entgehen. Frachtdienstleister wie Lufthansa Cargo und DHL berichteten von einem Anstieg der Nachfrage nach Pharma-Sendungen in die USA.

USA sind wichtiger Exportmarkt

In einem Gastbeitrag für die „Financial Times“ forderten die Chefs der Pharmakonzerne Novartis und Sanofi, Vas Narasimhan und Paul Hudson, die EU-Kommission müsse Arzneimittelpreise auf das deutlich höhere Niveau in den USA anheben, um Anreize für Innovationen zu schaffen. Sie warnten, Europa müsse „dringend handeln, sonst setzt ein Niedergang ein und der Wegzug von Unternehmen beschleunigt sich“.

Der VFA sieht aber auch eine rege Nachfrage nach deutschen Medikamenten aus Europa und dem Rest der Welt. Er erwartet dieses Jahr ein Umsatzplus von 2,5 Prozent und ein Produktionswachstum von 2,9 Prozent.

Mögliche US-Zölle auf Medizinprodukte sind in der Prognose nicht berücksichtigt. Kämen sie, erwartet VFA-Chefvolkswirt Claus Michelsen „kurzfristig deutliche Einschnitte bei den Unternehmen und mittelfristig erhebliche Herausforderungen für die Pharmabranche in Europa“. Von Trumps globalem Zollpaket sind Medikamente bisher ausgenommen.

Sorgen vor einem Zollkonflikt

Für die deutsche Pharmabranche sind die USA ein unverzichtbarer Absatzmarkt. 2024 gingen dem Statistischen Bundesamt zufolge Waren im Wert von 27 Milliarden Euro in die USA – fast ein Viertel der deutschen Pharmaexporte.

Drohende US-Zölle schüren zugleich Sorgen um die Gesundheitsversorgung hierzulande. Denn Deutschland hat 2024 Pharmazeutika für 12,1 Milliarden Euro aus den USA importiert, knapp 17 Prozent der Brancheneinfuhren, sowie gut 12 Prozent der Vorprodukte, darunter sterile Schläuche für die Arzneiproduktion. Bei einem Handelskrieg könnten sich Vorprodukte stark verteuern oder zeitweise ganz fehlen, warnte der VFA.

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