Wie der LBT mitteilt, geraten Transportunternehmen zunehmend ins Visier sogenannter Phantomfrachtführer. Die Täter greifen nicht mehr mit Gewalt an, sondern nutzen gefälschte Identitäten, manipulierte Dokumente und KI-gestützte Fälschungen, um wertvolle Transporte unter falschem Namen zu übernehmen.
Die Kriminellen beobachten demnach Online-Frachtbörsen und tarnen sich mit Namen etablierter Unternehmen. Durch leicht veränderte Kontaktangaben wie angepasste Domains oder zusätzliche Buchstaben im Firmennamen erschleichen sie sich das Vertrauen von Disponenten. Unter Zeitdruck übersehen viele die Fälschungen. Laut der Mitteilung wählen die Täter ihre Ziele gezielt aus und steuern besonders wertvolle Fracht wie Rohstoffe, Elektronik, Ersatzteile oder Lebensmittel an. Mehrere Lkw verschwinden teils gleichzeitig, was Schäden in Millionenhöhe verursachen kann.
Versicherer verlangen sorgfältige Dokumentenprüfung
Im Schadensfall kommt es auf die Verkehrshaftungsversicherung an. Allerdings zahlt sie nur, wenn Unternehmen ihre Mitwirkungspflicht erfüllen. Der Verband rät deshalb zu einer konsequenten Prüfung der Unterlagen von Subunternehmern. Hinweise wie ungewöhnliche Schriftarten, abgeschnittene Unterschriften oder fragwürdige Adressen können auf Fälschungen hindeuten. Wer diese Sorgfalt nicht einhält, riskiert den Versicherungsschutz.
Kommunikationswege der Frachtbörsen nutzen
Die Mitteilung betont außerdem, dass Kriminelle versuchen, die Kommunikation auf gängige Mailprovider umzulenken, weil sie keinen Zugriff auf die geschützten Systeme der Börsen haben. Unternehmen sollen deshalb ausschließlich die internen Kommunikationskanäle der Frachtbörsen nutzen.