Rostock. Wegen der nach wie vor geringen Nutzung des mautpflichtigen Warnowtunnels droht der Betreibergesellschaft nach einem Bericht der Rostocker "Ostsee-Zeitung" die Pleite. Das Blatt beruft sich dabei auf ein Protokoll, das nach einer Sitzung von Banken sowie Vertretern von Land und Bund in Bonn angefertigt worden sei. Das aus 14 Banken bestehende Finanzkonsortium halte die "Zahlungsunfähigkeit des Projektes zwischen 2005/2006 auf der Basis derzeitiger Zusagen für unvermeidbar", zitiert die Zeitung aus dem internen Schreiben. Eine bessere Nutzung des Tunnels verspricht sich Bundesverkehrsminister Manfred Stolpe (SPD) durch "modifizierte" Gebühren. Vor allem für Lastwagen sollten mit geringerer Maut Anreize geschaffen werden, sagte er dem Sender NDR 1 Radio MV. Der als bundesweites Modellprojekt für den privat finanzierten Straßenbau geltende Tunnel werde derzeit von täglich etwa 8500 Autos und Lastwagen genutzt. Für einen rentablen Betrieb benötige die Warnowquerung GmbH aber 20.000 Autos am Tag. Einem Verkehrsgutachten zufolge blieb die aktuelle Verkehrsprognose um 65 und die Erlösprognose um 75 Prozent hinter den ursprünglichen Erwartungen der Betreiber zurück. (dpa)
"Ostsee-Zeitung": Warnowtunnel droht die Pleite
Modellprojekt für privat finanzierten Straßenbau kann Prognosen nicht erfüllen. Stolpe schlägt "Gebührenanpassung" vor um Anreize zur Nutzung zu schaffen.