Hamburg. Das sei im schwankenden Schifffahrtsgeschäft nach zwei sehr guten Jahren nicht ungewöhnlich, sagte Klaus Meves, der Sprecher der Geschäftsführung, am Dienstag in Hamburg. Ein Unternehmen wie Hamburg Süd kenne solche Marktzyklen und müsse deshalb nicht gleich ein Sparprogramm auflegen. „Wir sind in der schönen Situation, dass das Ladungsvolumen in der internationalen Seeschifffahrt kräftig zunehmen wird“, erklärte der Chef der Reederei, die zur Oetker-Gruppe gehört. Das Mengenwachstum in den ersten drei Monaten habe sogar über den Erwartungen gelegen. Allerdings stehe der positiven Entwicklung auf der Nachfrageseite auch ein Ausbau der Containerschiffs-Tonnage von 16 Prozent gegenüber. „Das ist schon ein kräftiger Schluck aus der Pulle“, sagte Meves. Erstmals seit einigen Jahre könne es in der internationalen Linienschifffahrt wieder zu Überkapazitäten kommen. Da die Reederei für ihre Märkte aber insgesamt zuversichtlich ist, investiert sie in neue Schiffe und Container. Schon im vergangenen Jahr erreichten die Investitionen mit 387 Millionen Euro ein Rekordniveau; im laufenden Jahr sollen es noch einmal mehr werden. In den kommenden beiden Jahren soll die Hamburg Süd 16 neue Schiffe bekommen und das gesamte Computersystem des Unternehmens wird mittelfristig erneuert. Die Reederei macht rund drei Viertel ihres Geschäfts mit Containertransporten von und nach Südamerika. Dort werden typischerweise etwas kleinere Schiffe eingesetzt als auf den Strecken zwischen Europa und Asien. Im vergangenen Jahr dirigierte die Hamburg Süd 146 Schiffe, davon 56 so genannte Trampschiffe, die nicht auf festen Linien verkehren sondern sich flexibel um Ladung bemühen. Das wesentliche Geschäft ist aber die Linienschifffahrt. Der Konzernumsatz erhöhte sich im vergangenen Jahr um 19 Prozent auf 3,04 Milliarden Euro, von denen 2,48 Milliarden Euro oder 82 Prozent auf die Linienschifffahrt entfielen. Die 90 Linienschiffe transportierten 1,5 Millionen Container, das sind zehn Prozent mehr als im Jahr davor. Die Hamburg Süd beschäftigt mehr als 4100 Mitarbeiter.
Oetker-Reederei Hamburg Süd rechnet mit rückläufigem Ergebnis
Hohe Energiekosten und eine tiefe Delle bei den Frachtraten werden bei der Reederei Hamburg Süd in diesem Jahr zu einem erheblich geringeren Gewinn führen.