Österreichische Post kämpft um Marktführerschaft

30.04.2008 17:22 Uhr
Mende und Wais
Paket- und Logistikvorstand Carl-Gerold Mende und Postchef Anton Wais (v.l.) (Bild: Post)
© Foto: Österreichische Post

Hermeseintritt in Österreich setzt Ex-Monopolisten zu: Marktanteil in der Paketsparte sinkt auf rund 70 Prozent

Wien. 15 bis 20 Millionen Paketvolumen verlor die Österreichische Post im letzten Jahr an die Hermes Logistik Gruppe, die seit 2007 als Paketversender in Österreich tätig ist. Das sagte Anton Wais, Vorstandschef der Österreichischen Post der VerkehrsRundschau. Seinen Angaben zufolge sank der Marktanteil der Paketsparte der Post in Österreich um über 20 Prozent auf rund 70 Prozent. Die Ebit-Marge, die bislang stets bei „über fünf Prozent“ gelegen habe, werde „durch den Hermes-Effekt voraussichtlich auf zwei bis drei Prozent in 2008 sinken. Mit einer „Qualitätsoffensive“ will die Österreichische Post nun auf den neuen Mitbewerber antworten, kündigte Wais an. Im Herbst 2008 bietet die Post B2C-Kunden das „Premiumpaket“, das innerhalb Österreichs einen 24 Stunden-Service bei Einlieferung bis 1 Uhr nachts und zwei Zustellversuche sowie die Abholung von Retourenpaketen garantiert. Zum Preis wollte Wais keine Angaben machen. Aufkäufe oder strategische Partnerschaften, etwa mit Paketdienst GLS, strebt Wais im Paketgeschäft mittelfristig aber nicht an: „Wir wollen weder als Spedition noch als Paketdienst auftreten. Unsere Stärke ist die Kombifrachtdienstleistung dank unserer Tochter Trans-o-flex (Tof). In diesem Segment wollen wir uns künftig europaweit aufstellen.“ An dieser Strategie ändere auch die Berufung des vormaligen GLS-Topmanagers Carl-Gerold Mende zum Vorstand für „Paket & Logistik“ nichts. An ihn wird künftig Klaus J. Heinz, Sprecher der Geschäftsleitung der Tof-Gruppe, berichten. Zu den Zahlen: 2007 erwirtschaftete die Österreichische Post einen Umsatz von 2,3 Milliarden Euro (+33,3 Prozent). Dazu steuerte die Ende 2006 übernommene Trans-o-flex 500 Millionen Euro zu. (eh)

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