Wien. In Bad Deutsch-Altenburg an der Donau wurde ein Pilotprojekt gestartet, mit dem getestet wird, wie beim geplanten Donauausbau östlich von Wien bis zur slowakischen Grenze am besten die Naturschutzinteressen und die Bedürfnisse der kommerziellen Schifffahrt unter einen Hut zu bringen sind.
Österreich sieht sich als Initiator für die Güterverlagerung auf die Donau und hat als erstes Land in der EU einen nationalen Aktionsplan für die Binnenschifffahrt entwickelt. Dieser wurde später von der EU aufgegriffen und das Naiades-Programm entwickelt. Derzeit sind die Güterschiffe auf dem österreichischen Streckenabschnitt meist nur zu 60 Prozent beladen, weil die Fahrwassertiefe ein höheres Abladegewicht nicht zulässt, sagt Hans-Peter Hasenbichler, Geschäftsführer der österreichischen Wasserstraßengesellschaft Via Donau gegenüber der VerkehrsRundschau. Das Ziel ist 2,70 Meter Fahrwassertiefe an mindestens 300 Tagen im Jahr. Noch nie seien die Bedingungen für die Schifffahrt auf der Donau so günstig gewesen wie derzeit, verlautet seitens Via Donau.
Das klingt sehr konträr zur Praxis: Ende März wird gerade wieder der 2010 mit viel Ambition gestartete regelmäßige Containerdienst zwischen Konstanza und Budapest eingestellt. Der Betreiber Helogistics Holding mit Sitz in Wien muss aus wirtschaftlichen Gründen die Luken dicht machen. Zwar wurden 10.000 TEU mit den Bargen transportiert, die meisten Container aber waren leer, die vollen Boxen blieben aus. (mf)