Hessisch Lichtenau. Deutschlands teuerste Autobahn, die A 44 von Kassel nach Eisenach, ist ihrer Vollendung einen Schritt näher gekommen. Hessens Wirtschaftsminister Alois Rhiel (CDU) hat heute in Hessisch Lichtenau den Planfeststellungsbeschluss für einen der umstrittensten Abschnitte unterzeichnet. Die Strecke bei Hessisch Lichtenau ist 4,33 Kilometer lang und soll 76,7 Millionen Euro kosten. Zwei Drittel davon entfallen auf einen 1,3 Kilometer langer Tunnel, der aus Lärm- und Naturschutzgründen gebaut wird. Die gesamte Autobahn zwischen Hessen und Thüringen mit 13 Tunneln soll 1,2 Milliarden Euro kosten. Befahrbar sind bislang vier Kilometer. Rhiel sagte, er rechne mit einem Baubeginn im nächsten Jahr. „Wir haben Informationen, dass das Bundesverwaltungsgericht im Januar die Klage verhandeln wird. Da diese Autobahn gründlich und umweltbewusst geplant ist, gehen wir von einer Zustimmung aus.“ Mit Wildbrücken, Schallschutz und Irritationsschutzwänden ist nach Auffassung Rhiels den Belangen der Tierwelt Rechnung getragen worden. Irritationsschutzwände sollen verhindern, dass Tiere von Scheinwerferlicht verwirrt werden. „Wir haben allen Forderungen der Umweltschützer Rechnung getragen“, sagte Rhiel. Deshalb forderte er die Umweltorganisation „Bund“ auf, die Klagen gegen die Autobahn zurückzuziehen. Dagegen warnte der Verkehrsclub Deutschland vor einem Baubeginn. „Sonst kann es leicht passieren, dass ein Straßentorso entsteht“, teilte der ökologisch orientierte Verband mit. Der Club lehnt den Bau der Autobahn ab. Ein Ausbau der Bundesstraße 7 reiche aus und könne die Menschen schneller und wirksamer entlasten. (dpa)
O.K. für Deutschlands teuerste Autobahn
Grünes Licht für den umstrittensten Abschnitt der A 44 Kassel-Eisenach, Baubeginn ist voraussichtlich nächstes Jahr