Duisburg. Die wegen der Hitze fallenden Pegelstände der Flüsse haben die Binnenschifffahrt in Deutschland teilweise zum Erliegen gebracht. Besonders auf der Donau und der Elbe sitzen Kapitäne auf dem Trockenen. Auf dem wirtschaftlich wichtigsten Strom, dem Rhein, reichen die Pegel derzeit noch für nennenswerte Transportmengen aus. Bei anhaltender Trockenheit drohen nach Einschätzung des Bundesverbandes der deutschen Binnenschifffahrt jedoch erste Versorgungsengpässe etwa bei Rohstofflieferungen für die Stahlbranche. Der rot-grünen Bundesregierung werfen die Schiffer Fehlentscheidungen beim Wasserstraßenbau vor. Die niedrigen Wasserstände an Donau und Elbe seien Beispiele für eklatante Schwachstellen in der Infrastrukturpolitik, erklärte der Bundesverband in Duisburg. Der Verband kritisierte vor allem den Ausbaustopp an der Elbe und eine Verzögerung des Donauausbaus. Auf der Elbe und der Saale geht inzwischen fast nichts mehr. Auf der Oberelbe nutzen nur noch tschechische Binnenschiffer den Wasserweg, weil nur noch geringe Mengen geladen werden können. Auf der Donau können viele Schiffe nur noch zu einem Drittel beladen werden.Vor dem nicht ausgebauten Flussabschnitt zwischen Straubing und Vilshofen mussten in den vergangenen Tagen zahlreiche Frachter ihre Fahrt unterbrechen. Im Gegensatz dazu lässt die Hitzewelle den Schiffsverkehr auf dem Main bislang kalt. "Wir haben keine Probleme mit dem Pegel", sagte Herbert Ohmer vom Schweinfurter Schifffahrtsamt. Ohne Probleme läuft es auch auf der weitgehend kanalisierten Weser. Von Minden bis Bremen sind 2,5 Meter Wassertiefe durch sechs Staustufen gesichert. Auch auf den staugeregelten norddeutschen Wasserstraßen Dortmund-Ems-Kanal und auf dem Küstenkanal von Papenburg bis Oldenburg läuft der Schiffsverkehr noch ohne Störungen. (vr/dpa)
Niedrige Pegelstände behindern die Binnenschifffahrt
Schiffer üben Kritik an der Regierung