Brüssel/Belgien. Die EU-Kommission hat heute zwei Richtlinienvorschläge für bessere Straßen und LKW-Rückspiegel vorgelegt. Mit dem ersten Gesetz sollen die Fernstraßen im Transeuropäischen Verkehrsnetz (TEN) durch Infrastrukturmaßnahmen und eine höhere Qualität der Bauausführung sicherer gestaltet werden. Würde die Verwaltung der Straßeninfrastruktur nach den besten verfügbaren Sicherheitsstandards erfolgen, könnte nach Schätzungen der Kommission die Zahl der Verkehrsunfälle mit Verletzten jedes Jahr um 7000 und die Zahl der Verkehrstoten um 600 verringert werden. Die zweite Richtlinienvorlage sieht die Nachrüstung bereits zugelassener schwerer Nutzfahrzeuge mit Weitwinkelspiegeln vor, damit es durch eine Verringerung des „toten Winkels“ zu weniger Unfällen kommt. Neue LKW ab 3,5 Tonnen müssen nach einer EU-Richtlinie von 2003 schon ab nächstem Jahr die Spezialspiegel besitzen. Diese Vorschriften sollen nun auf die bereits im Verkehr befindlichen fünf Millionen EU-Laster ausgeweitet werden. Sichteinschränkungen der LKW-Fahrer seien an schweren Crashs schuld, weil sie andere Verkehrsteilnehmer im Nahbereich ihres Fahrzeugs nicht wahrnehmen, begründete EU-Verkehrskommissar Jacques Barrot die Initiative auf einer Pressekonferenz in Brüssel. Als Nachrüstungskosten nannte er 100 bis 150 Euro pro Fahrzeug. Sollte dies wegen „besonderer Umstände“ erheblich teurer werden, ermögliche die Richtlinie auch einen „gewissen Handlungsspielraum“, sagte Barrot. (dw)
Neue EU-Initiativen zu mehr Verkehrssicherheit
EU-Kommissar Jacques Barrot ergreift Initiative: Verbesserte Infrastruktur und Nachrüstpflicht mit Weitwinkelspiegeln