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Nach Corona: McKinsey rechnet mit regionalen Lieferketten

31.03.2020 15:05 Uhr
Nach Corona: McKinsey rechnet mit regionalen Lieferketten
Regionale Lieferketten statt Container aus Übersee. Laut McKinsey könnte Corona die Wirtschaft nachhaltig verändern
© Foto: nmann77 / Fotolia

Die Unternehmensberatung glaubt, dass Unternehmen nach der Corona-Krise ihre Produktion und Lieferketten wieder stärker regional aufbauen. Vor allem Osteuropa dürfte profitieren.

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München. Die Unternehmensberatung McKinsey rechnet nach der Corona-Krise mit einer stärkeren Regionalisierung und Digitalisierung der Wirtschaft. „Die Unternehmen werden sich mehr absichern“, sagte der McKinsey-Experte für Produktion und Lieferketten, Knut Alicke, am Dienstag in einer Videokonferenz. 

In der Autoindustrie zum Beispiel gebe es komplexe Zulieferketten bis zu sechs, sieben Ebenen; Seefracht zwischen Europa und China sei gut einen Monat unterwegs. „Wir erwarten, dass sich sehr viele Unternehmen ihre globalen Lieferketten anschauen und lokalere Strukturen aufbauen“, sagte Alicke. Der Trend, in der Region für die Region zu produzieren - in Osteuropa für Europa, in China für China -, werde sich verstärken. Die Lohnunterschiede zwischen China, Osteuropa und Mexiko seien nicht mehr so groß. Zudem dürften die Lagerbestände größer werden. 

In der Pharmaindustrie gebe es bereits gesetzliche Vorgaben für Vorräte bei bestimmten Wirkstoffen, das könnte erweitert werden. Sie werde Kapazitäten nach Europa zurückholen, „aber nicht komplett raus aus Indien und China“, sagte Alicke. 

Schub für die Digitalisierung

Die Digitalisierung der gesamten Wirtschaft werde jetzt viel schneller erfolgen. „Wenn es gut geht und die Profitabilität stimmt, will sich niemand verändern. Jetzt wird man gezwungen, über neue Strukturen nachzudenken“, sagte der Berater. Ein großer Gewinner sei der Online-Handel. „Viele Händler bieten ihre Waren jetzt erstmals online an.“ Supermärkte profitierten im Moment von Hamsterkäufen und Panikkäufen von Klopapier, allerdings sei das sei nicht von Dauer, denn „der Bedarf wächst ja nicht“. Die Luftfahrtbranche dagegen dürfte die nur langsame Erholung des Tourismus und den Rückgang der Geschäftsreisen länger spüren.  (dpa)

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