Münchener Rück setzt auf Transport-Versicherung

11.05.2004 12:38 Uhr

Versicherungskonzern hält Engagement im Transportgeschäft trotz hoher Marktschwankungen für "strategisch wichtig"

München. Der weltgrößte Rückversicherer Münchener Rück erwartet für 2004 stabile Beitragseinnahmen und Erträge in der Transport-Rückversicherung. Das Beitragsvolumen von rund 900 Millionen Euro im vergangenen Jahr bleibe voraussichtlich etwa gleich, sagte Münchener-Rück-Vorstand Christian Kluge am Montagabend in München. Größte Sparte des Bereichs ist die Warenversicherung. Die Münchener Rück sieht sich als größter Risikoträger im internationalen Transportgeschäft, der Marktanteil der Gruppe liegt nach Angaben des Konzerns bei deutlich über fünf Prozent. In der Transport-Erst- und Rückversicherung zusammen kam die Gruppe 2003 auf ein Prämienvolumen von 1,3 Milliarden Euro. „Trotz der hohen Marktvolatilität (Schwankungen)haben wir uns in der Vergangenheit hier engagiert und werden uns auch künftig stark engagieren, weil wir dieses Segment für strategisch wichtig halten“, sagte Kluge. Jüngster Schadenfall für die Münchener Rück war das Kreuzfahrtschiff „Pride Of America“, das wegen eines Sturms im Hafenbecken der Bremerhavener Lloyd-Werft in Schräglage geraten und voll Wasser gelaufen war. Die in Medienberichten ins Spiel gebrachte Schadensumme von rund 200 Millionen Euro wollte das Unternehmen nicht kommentieren. „Die Verhandlungen laufen noch“, sagte der Leiter Transportversicherung, Dieter Berg. Der Rückversicherer entwickelt bei der Analyse potenzieller Risiken auch Größtschaden-Szenarien. So geht die Münchener Rück im Falle einer extremen Sturmflut im Hamburger Hafen, wo tausende Container zwischengelagert sind, von einem Versicherungsschaden von bis zu zwei Milliarden Euro aus. Aber auch Terrorgefahren machten eine neue Bewertung von Risiken erforderlich. In diesem Zusammenhang begrüßte Berg die zum 1. Juli anstehende Einführung eines internationalen Sicherheitsstandards für Seehäfen, der auf Initiative der US-Regierung entwickelt worden sei. (dpa)

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