In Frankreich ist die Frage nach den technischen Ursachen und damit der Verantwortung für das Unglück vom März 1999 erneut in den Vordergrund gerückt. Wie die Pariser Les Echos berichtete, wurde die Debatte durch den Anwalt des belgischen Fahrers wiedereröffnet, dessen Kühltransporter damals in Brand geraten war und die Katastrophe ausgelöst hat. Das offizielle Untersuchungsergebnis sieht bisher in diesem den Schuldigen; eine von ihm aus dem Fenster geworfene Zigarettenkippe sei durch den Luftfilter angesaugt worden und habe so die Margarineladung in Flammen gesetzt. Sein belgischer Anwalt, Jean-Paul Thielemann, bezeichnete jetzt den schwedischen Nutzfahrzeughersteller Volvo als den eigentlichen Verantwortlichen und bezog sich dabei auf mehrere kürzlich in Grenoble erfolgte Brandunfälle mit Omnibussen des Karosserieherstellers Heuliez vom Typ GX 57, die über Volvo-Motoren verfügten. Die Vorfälle wurden von dem dort ansässigen Transportunternehmen VFD bestätigt. Im Juli sei ein in normaler Fahrt befindlicher Bus in Flammen aufgegangen und ausgebrannt, am 1. Oktober habe ein weiterer Brand auf einem anderen Fahrzeug desselben Typs in letzter Sekunde verhindert werden können. In beiden Fällen werde ein Defekt im Einspritzbereich vermutet. Tielemann will erneut versuchen, von den französischen Behörden die Erlaubnis dafür zu bekommen, dass ein belgischer Experte das Skelett des Montblanc-Unglücksfahrzeugs untersuchen darf, "was bisher immer wieder verweigert wurde". (vr/jb)
Montblanc-Katastrophe: Anwalt verweist auf neue Volvo-Fahrzeugbrände
Verdacht auf technischen Defekt im Einspritz-Bereich der Motoren