Die Deutsche Bahn hat eine dramatische Finanzlage eingeräumt und einen harten Sanierungskurs angekündigt. Vorstandschef Hartmut Mehdorn sagte, die Bahn werde ihre Gewinnziele in den kommenden fünf Jahren um insgesamt 20 Milliarden Mark verfehlen. Dadurch würden in diesem Zeitraum Verluste von rund fünf Milliarden Mark entstehen. Zusätzlich zu diesen Plananbweichungen würden von Unternehmensberatern weitere Risiken von 10 Milliarden Mark gesehen. Als Grund für die Finanzprobleme gab Mehdorn gravierende Investitionsrückstände im Netz, Kostenüberschreitungen bei Großprojekten und zu optimistische Umsatzprognosen an. Jetzt bedürfe es eines gemeinsamen Kraftaktes zwischen Bund, Ländern, Gewerkschaften und Bahn, um das Potential des Unternehmens zu heben. Benötigt werde "eine langfristig belastbare Vereinbarung" mit der Regierung, betonte Mehdorn. Er bezifferte den Investitionsbedarf der Bahn auf insgesamt 15 Milliarden Mark pro Jahr. Bundesverkehrsminister Reinhard Klimmt (SPD) dankte Mehdorn für die "schonungslose Bestandsaufnahme" und ermahnte das Unternehmen zu mehr Wirtschaftlichkeit. (vr/jök)
Mehdorn bestätigt dramatische Finanzlage der Bahn
Bahn wird Gewinnziele bis 2005 um 20 Milliarden Mark verfehlen.