Frankfurt/Tianjin. „Erhalten wir so viele Ausnahmegenehmigungen vom Nachtflugverbot, wie wir benötigen, werden wir in Frankfurt in ein neues Logistikzentrum in der CargoCity Nord investieren“, sagte Lufthansa-Cargo-Chef Carsten Spohr im chinesischen Tianjin. Ansonsten finde die Expansion woanders statt. „Entweder in Leipzig, wo wir mit unserem Partner DHL bereits auf eine kritische Masse kommen, oder in München, wo die Frachtkapazität vieler Passagierflüge zusammenkommt.“ Die gemeinsame Frachtfluggesellschaft AeroLogic von DHL und Lufthannsa Cargo hat ihren Sitz am Standort Leipzig/Halle. Dort hatte DHL im Mai sein europäisches Luftfrachtdrehkreuz eröffnet. Eine Verlagerung des wichtigsten Drehkreuzes Frankfurt an einen anderen Flughafen schließt Spohr allerdings auch für den Fall aus, dass Lufthansa Cargo die Nachtflüge vor Gericht nicht durchsetzen kann. „Niemand bei uns denkt darüber nach, alle 19 Frachtflugzeuge nach Leipzig oder München zu verlagern.“ Ohne eine ausreichende Zahl von Nachtflügen würde sich das Wachstum in Frankfurt allerdings automatisch begrenzen, die anderen Standorte würden dann schneller wachsen. „Und je weniger wir in Frankfurt wachsen, desto weniger brauchen wir dort ein neues Frachtzentrum“, sagte Spohr.
Lufthansa Cargo: Ohne Nachtflüge bauen wir Leipzig und München aus
Bei einer Niederlage im Streit um das geplante Nachtflugverbot am Frankfurter Flughafen will die Lufthansa-Frachttochter Cargo stärker in Leipzig und München wachsen.