Hamburg. Der lang anhaltende Arbeitskonflikt bei der Lübecker Hafen-Gesellschaft im Vorfeld der Entscheidung über die Teilprivatisierung des stadteigenen Hafen- und Logistik-Unternehmens dürfte noch ein Nachspiel haben. Vor allem die spontanen Streiks im Februar dieses Jahres dürften bei einigen Reedereien, Speditionen und auch Teilen der verladenden Wirtschaft nachhaltig wirkenden Ärger hinterlassen haben. Diese Einschätzung vertrat Hanns Heinrich Conzen, Mitglied der TT-Line -Geschäftsführung, am Donnerstag in Hamburg bei der Vorlage der Jahreszahlen. „Ich befürchte, dass das in den Köpfen hängen bleibt“, sagte Conzen. Sein Unternehmen sei zwar „mit einem blauen Auge davongekommen“. „Aber die Aktionen in diesem Jahr hatten uns einen hohen sechsstelligen Betrag gekostet“, ergänzte er. Um „unseren Kunden zu helfen“ habe sich die Reederei damals kurzfristig dazu entschlossen, Rostock anzulaufen – was erhebliche Zusatzausgaben bedeutet habe. Conzen kritisierte, dass in dem „Kraftakt“ zwischen den LHG-Mitarbeitern/der Gewerkschaft Verdi auf der einen und der Stadt Lübeck auf der anderen Seite am Ende „die Kunden gestraft wurden, die die Beschäftigung im Hafen sichern“. Conzen: „Das war keine gute Situation für uns.“ Angesichts der stark entwickelten, arbeitsteiligen Abläufe komme es „auf die Verlässlichkeit der einzelnen Partner der Transportkette in besonderer Weise an“. Hier sei der Hafen „nicht verlässlich gewesen“. Conzen wollte nicht ausschließen, dass Lübeck mittel- bis langfristig Verkehrsmengen an andere Häfen verlieren könnte. (eha)
LHG-Privatisierung: Streikaktionen belasten TT-Line
TT-Line Geschäftsführer Hanns Heinrich Conzen warnt: „Da bleibt etwas in den Köpfen zurück“