Stuttgart. Das Landesverkehrsministerium in Baden-Württemberg hat zur Vorbereitung des Tests mit Lang-Lkw nur eine kleine Auswahl von Strecken zur Aufnahme in das Positivnetz nach Berlin gemeldet. Das teilte das Ministerium auf Anfrage mit. Neben den Streckenanmeldungen für den Autohersteller Daimler wurden noch Strecken einer Spedition berücksichtigt, die im Auftrag von Bosch fahre. Die Liste der Meldungen sei unter Zeitdruck zusammengestellt worden, teilte das Ministerium mit, daher wurde nur eine Shortlist nach Berlin gemeldet. In Anbetracht des Untersuchungsdesigns der wissenschaftlichen CO2-Untersuchung und der Kürze der Zeit sei eine Streckenprüfung durch die nachgeordneten Behörden nicht möglich gewesen.
Gemeldet wurden drei Autobahnabschnitte: Die A 81 von der bayerischen Grenze bis nach Herrenberg und die A 8 von der bayerischen Grenze bis nach Karlsruhe sowie ein kleines Stück auf der A 5 von Karlsruhe nach Rastatt. Zusätzlich gebe es kleinere Zufahrten auf Landes- und Bundesstraßen zu bestimmten Werken. Dazu komme eine Strecke von der A 81 nach Nagold. Hinzu kämen Streckenanmeldungen nahe der Bayerischen Grenze von „einer großen Spedition aus Baden-Württemberg.“
Sowohl dem Verband Spedition und Logistik Baden-Württemberg (VSL), als auch den Speditionen, die in aller Eile Streckenabschnitte zur Prüfung an das Ministerium in Baden-Württemberg gemeldet hatten, lagen am Dienstag noch keine Information darüber vor, welche Strecken letztlich berücksichtigt werden.
Laut VSL-Geschäftsführer Andrea Marongiu hat der Verband die Streckenmeldung von insgesamt acht Speditionen gebündelt und koordiniert. „Die Strecken mussten vom Ministerium in Stuttgart spätestens am 10. April an das Bundesverkehrsministerium nach Berlin gemeldet werden. Auf meine Anfrage am Montag habe ich allerdings keine Information darüber erhalten, welche Strecken konkret berücksichtigt wurden.“ Über Flurfunk sei zu erfahren, dass von den acht Spediteuren nur wenige berücksichtigt wurden.
„Wir gehen davon aus, dass die Spedition Ansorge aus Bayern für Verkehre von der Bayerischen Grenze ans Kombiterminal Ulm und die Firma Schwarz aus Herbrechtingen für Verkehre von der A7 zum Debot berücksichtigt wurden,“ erklärt Marongiu. Noch keine Bestätgung gebe es für die Anmeldungen der Spedition Seifert aus Ulm und Karl Dischinger aus Kirchhofen.
Geschäftsführer Karlhubert Dischinger bestätigte der VerkehrsRundschau, dass eine offizielle Bestätigung der Strecken noch nicht vorliege. Wolfgang Thoma, Chef der Spedition Ansorge aus Biessenhofen, liegen ebenfalls noch keine Informationen über die gemeldeten Strecken vor. Er rechne damit, dass erst mit Veröffentlichung der Ausnahmeverodnung im Mai Klarheit daüber herrsche, welche Strecken in Baden-Württemberg tatsächlich ins Positivnetz für den Feldversuch aufgenommen wurden. (diwi)