"Das Geschäftsjahr 2002 hat für die Kühne & Nagel-Gruppe besser als erwartet begonnen", erklärte der in der Schweiz ansässige internationale Speditionskonzern gestern in einer Pressemitteilung. Das beachtliche Wachstum des Rohertrags und des Ergebnisses vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EbitDA) reflektiere die positive Geschäftsentwicklung, die im Hinblick auf die "weltweit beträchtlich divergierenden wirtschaftlichen Rahmenbedingungen" und im Vergleich zu dem starken ersten Quartal des Vorjahres um so bemerkenswerter sei.
In den ersten drei Monaten hat Kühne & Nagel einen Reingewinn von 38,1 Millionen Schweizer Franken erwirtschaftet. Lässt man den einmaligen Ertrag aus dem Verkauf der Uniport Multipurpose Terminals B.V., Rotterdam, der im ersten Quartal 2001 mit 10,9 Millionen Schweizer Franken zu Buche schlug, außer Betracht, so bedeutet dies eine Gewinnsteigerung von 22,5 Prozent. Der Rohertrag stieg um 29,0 Prozent auf 481,7 Millionen Schweizer Franken. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EbitDA) erhöhte sich auf 87,6 Millionen Schweizer Franken, was einer Verbesserung von 10,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) beläuft sich auf 53,7 Millionen Schweizer Franken und ist aufgrund von Goodwill-Abschreibungen um 6,8 Prozent niedriger als in der Vergleichsperiode des Vorjahres.
Für das Gesamtjahr geht die Geschäftsleitung der Kühne & Nagel International AG von einem Reingewinn von mehr als 150 Millionen Schweizer Franken aus. Dies ist laut Kühne & Nagel eine realistische Prognose, wenn man in Betracht ziehe, dass im Ergebnis des Jahres 2001 der einmalige Ertrag aus dem Verkauf der Uniport Multipurpose Terminals B.V., Rotterdam, und außerordentliche Zinserträge die Gewinnentwicklung beeinflusst haben.
Der Geschäftsbereich Internationale Spedition setzte seinen Wachstumskurs fort. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) erhöhte sich gegenüber der Vergleichsperiode des Vorjahres um 34,8 Prozent. Dazu steuerte das Kerngeschäftsfeld Seefracht mit einer Steigerung des Ebit um 50,4 Prozent massgeblich bei und "manifestierte seine große Bedeutung für das Unternehmen", so Kühne & Nagel. Ein überproportionaler Anstieg der Containermengen, allein im Seeverkehr von und nach Asien um 25 Prozent gegenüber dem Vorjahr, und umfangreiche Projekttransporte, vor allem im Öl und Energie-Bereich, förderten diese Entwicklung.
In der Luftfracht konnte der Rohertrag auf dem Niveau des Vorjahres gehalten werden. Obwohl sich der positive Geschäftsverlauf im transpazifischen Luftfrachtgeschäft fortsetzte, sind die Auswirkungen des reduzierten Volumens als Folge der instabilen weltwirtschaftlichen Situation im Ergebnis sichtbar. Die Bahn- und Landverkehrsaktivitäten konnten den Gewinn im ersten Quartal steigern.
Aufgrund der Übernahme von USCO Logistics in Nordamerika im Juli 2001 weist der Geschäftbereich Kontraktlogistik gegenüber dem Vorjahr beträchtliche Wachstumsraten aus. So verbesserte sich das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EbitDa) um 50,7 Prozent, der Rohertrag um 83,4 Prozent. Jedoch hinterlassen der "historisch zu bezeichnende Tiefstand im Lagerbereich in den USA und die Goodwill-Abschreibungen deutliche Spuren im Ebit", begründet Kühne & Nagel die doch schlechten Zahlen des Geschäftsbereiches und des regionalen Ergebnisses.
Sehr positiv entwickele sich das Versicherungsmaklergeschäft. So konnte die Nacora-Gruppe den Ertrag wiederum steigern. Der Erfolg sei unter anderem auf die Spezialisierung und den hohen Service-Standard zurückzuführen.
Mit rund 17.000 Mitarbeitern an 600 Standorten in 90 Ländern zählt Kühne & Nagel zu den global führenden Speditionen. Schwerpunkte liegen in der See- und Luftfracht sowie in der Kontraktlogistik.