KsNI, die Zweite: Geld fürs Klima

Insgesamt besteht der zweite Aufruf der Förderrichtlinie "Klimaschonende Nutzfahrzeuge und Infrastruktur" (KsNI) aus zwei Förderaufruf-Teilen und einem Sonderaufruf. Der erste Teil enthält Informationen zu Voraussetzungen, Fristen und zur Antragstellung für Unternehmen, die in klimaschonende Nutzfahrzeuge und Infrastruktur investieren möchten. Der zweite Teil liefert entsprechende Angaben für Unternehmen, die in das Thema starten und eine Machbarkeitsstudie für ihre Maßnahme erstellen lassen wollen. Der Sonderaufruf richtet sich an Unternehmen mit Sonderfahrzeugen. Damit sind Kfz gemeint, die nicht nur dazu im Einsatz sind, Güter zu befördern, also insbesondere Einsatzfahrzeuge. Als Beispiele nennt das Papier Feuerwehr-, Polizei- und Rettungsdienstwagen, aber auch Kranwagen, die Müllabfuhr, Kehrfahrzeuge, Kipper und Zementmischer. Wer kümmert sich um die Umsetzung und hilft bei ersten Fragen? Die Anträge sind beim Bundesamt für Güterverkehr (BAG) einzureichen. Das Amt kümmert sich um die Umsetzung. Es hat auf seiner Webseite und in seinem eService-Portal zu den entsprechenden Förderaufrufen auch FAQ und die Kontaktdaten für Rückfragen eingestellt. Was wird gefördert? Das Bundesverkehrsministerium fördert mit dem Aufruf für Nutzfahrzeuge und Infrastruktur sowie dem Sonderaufruf zum einen den Kauf von leichten und schweren Nutzfahrzeugen der Klassen N1 bis N3, die entweder einen batterie- oder einen brennstoffzellenelektrischen Antrieb besitzen. Auch schwere Nutzfahrzeuge der Klasse N3 mit einem hybrid ausgelegten Antriebssystem (Plug-in-Hybrid und Oberleitungs-Verbrenner-Hybrid) sind förderbar. Die Fahrzeuge müssen neu sein. Oder sie müssen eine erstmalige Zulassung auf den Hersteller oder Händler besitzen, maximal 10.000 Kilometer an Laufleistung auf dem Tacho stehen haben und dürfen bei Erstzulassung nicht gefördert worden sein. Auch eine Umrüstung von Dieselfahrzeugen der Klassen N2 und N3 auf Elektroantrieb ist förderbar. Für das Thema Umrüstung stellt das Bundesamt ein Merkblatt mit weiteren Informationen bereit, in dem unter anderem die Berechnung der Investitions-Mehrausgaben erläutert wird oder worauf bei der Auswahl des Unternehmens zu achten ist, welches die Umrüstung durchführt. Zum anderen lässt sich die Tank- oder Ladeinfrastruktur fördern, die für den Betrieb der beantragten Fahrzeuge nötig ist. Für weitere Informationen stellt das BAG ebenfalls ein Merkblatt bereit. Soll die beantragte Infrastruktur auf einem betriebsfremden Grundstück erfolgen, sind zudem bestimmte Voraussetzungen zu erfüllen. Und bei Wasserstoff-Tankinfrastruktur muss der Wasserstoff zu mindestens 50 Prozent mit erneuerbarer Energie hergestellt worden sein. Der Förderaufruf für Machbarkeitsstudien fördert Analysen zu Einsatzmöglichkeiten von klimaschonenden Nutzfahrzeugen oder zur Nutzung von Logistikstandorten für diese Kfz sowie für den Aufbau oder die Erweiterung von Tank- und Ladeinfrastruktur. Die Studie muss durch einen laut Aufruf "fachlich geeigneten Dienstleister" erfolgen. Diesen hat das Unternehmen in einem wettbewerblichen Verfahren zu ermitteln. Welche Antragsfristen sind einzuhalten? Für alle drei Aufrufe gilt: Der Antrag kann ab dem 29. Juni eingereicht werden. Die Antragsfrist läuft am 10. August dieses Jahres ab. Wie hoch ist der Zuschuss? Beim Förderaufruf für Nutzfahrzeuge und Infrastruktur sowie dem Sonderaufruf gilt Folgendes für die Anschaffung der Nutzfahrzeuge: Pro Fahrzeug können Unternehmen einen Zuschuss in Höhe von 80 Prozent der zuwendungsfähigen Investitions-Mehrausgaben erhalten. Damit ist der Betrag gemeint, den das Unternehmen für das Fahrzeug mehr bezahlen würde, wenn es dieses anstelle eines Nutzfahrzeugs der jeweils geltenden höchsten Schadstoffklasse mit Dieselantrieb kaufen würde. Je beantragtem Nutzfahrzeug gelten zudem Kappungsgrenzen, kategorisiert nach Fahrzeugklassen, zulässigem Gesamtgewicht und Antriebstechnologie. So liegt etwa bei einem batterieelektrischen Fahrzeug der Klasse N3 mit weniger als 20 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht die Kappungsgrenze bei 350.000 Euro. Für die Anschaffung der Tank- und Ladeinfrastruktur gilt: 80 Prozent der projektbezogenen Gesamtausgaben sind förderfähig. Die Aufrufe legen hier jeweils genauer fest, welche Ausgaben förderfähig sind. Bei der Ladeinfrastruktur lassen sich unter anderem Normalladeeinrichtungen und Schnellladeeinrichtungen fördern. Bei Machbarkeitsstudien können Unternehmen 50 Prozent der zuwendungsfähigen projektbezogenen Ausgaben als Zuschuss erhalten. Auch hier gilt eine Kappungsgrenze. Laut Förderaufruf ist die Höhe der Zuwendung auf maximal 75.000 Euro begrenzt. Der Zuwendungshöchstbetrag pro Antragsteller liegt bei 25 Millionen Euro netto für Fahrzeuge, Infrastruktur sowie für Machbarkeitsstudien. Vorausgesetzt, die EU-Kommission stimmt noch zu. Über Erfahrungen mit dem ersten Förderaufruf des KsNI-Programms berichten wir in der nächsten Ausgabe. In Kürze Das KsNI-Förderprogramm hilft Unternehmen, ihre Flotten auf alternative Antriebe umzustellen, mit einem Zuschuss zu Fahrzeugen und Infrastruktur. Gefördert werden etwa leichte und schwere Nutzfahrzeuge der Klassen N1 bis N3. Der zweite Förderaufruf beinhaltet zudem einen Aufruf für Sonderfahrzeuge. VR plus Online Mehr zur Förderung Der Staat fördert mit dem KsNI-Programm bis 2024 die Anschaffung klimafreundlicher Nutzfahrzeuge mit insgesamt circa 1,6 Milliarden Euro. Für Tank- und Ladeinfrastruktur stehen bis 2025 circa siebenMilliarden Euro bereit. Näheres regeln maximal vier Förderaufrufe pro Jahr. Weitere Informationen zum zweiten Förderaufruf greifen wir aus Platzgründen für Abonnenten im Gesamt-Artikel im Profi-PortalVRplus auf. mwi www.verkehrsrundschau.de/plus/ksni2

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