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Kritik an nicht angekündigter Blockabfertigung in Tirol

29.10.2021 14:01 Uhr
Blockabfertigung an der österreichischen Grenze
Die Blockabfertigung von Lastwagen sorgt für Behinderungen auf der Inntalautobahn (Symbolbild)
© Foto: Roland Mühlanger/Picturedesk/APA/Picture-Alliance

Seit Freitagmorgen gibt es an der Grenze zu Tirol auf der Inntalautobahn eine Blockabfertigung für Lkw, in Bayern zeigt man für diese Aktion kein Verständnis.

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München. Die vom Land Tirol für Freitag, 29. Oktober, ohne Vorankündigung und kurzfristig angeordnete Blockabfertigung von Lastwagen auf der Inntalautobahn, wird von der IHK für München und Oberbayern mit deutlichen Worten kritisiert. „Wir haben dafür keinerlei Verständnis. Es kann nicht sein, dass die Behörden einfach zu diesem unverhältnismäßigen Mittel greifen und vorab keine Ankündigung wie üblich herausgeben“, erklärte IHK-Hauptgeschäftsführer Manfred Gößl. Nach Angaben der IHK lässt die Tiroler Regierung seit Freitagmorgen nur noch 250 Lastwagen pro Stunde die Grenze nach Österreich passieren.

Speditionen sowie deren Lkw-Fahrer „wussten von nichts“, sagte Gößl. Die Transportunternehmen müssten „jetzt umdisponieren und Lieferungen, auf die die Kunden hinter der Grenze sehnlichst warten, auf kommende Woche verschieben“. Zudem ist am Montag Feiertag in Bayern. „Wenn die Lastwagen wegen der Verzögerungen auf der Autobahn erst spät in Österreich eintreffen und deswegen das Ent- und Beladen nicht mehr möglich ist, stehen die Fahrer drei Tage lang auf der Autobahn und können nicht zu ihren Familien zurück“, erklärte Gößl.

Medienberichten zufolge bildete sich auf der Inntalautobahn kilometerlanger Stau. „Alle Verkehrsteilnehmer, ob Lastwagenfahrer, Pendler, oder Urlauber, werden in Sippenhaft genommen“, kritisierte Gößl. „Mit der Blockabfertigung torpediert die Landesregierung in Innsbruck den wirtschaftlichen Aufschwung und den Neustart in Europa, sie verschärft sogar die bestehenden Engpässe in den Lieferketten. Das ist ein verheerendes Signal und schadet der Wirtschaft in Bayern, Österreich und ganz Europa. Das muss schnellstmöglich ein Ende finden.“

Auch Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) hat am Freitag Nachmittag die unangekündigte Blockabfertigung kritisiert. „Ich verurteile die seit heute Morgen laufende unangekündigte Blockabfertigung. Solche Einschränkungen des freien Warenverkehrs gehen letztlich immer auch zu Lasten der Unternehmen und insbesondere unserer mittelständischen Wirtschaft. Das schädigt die Lieferketten auf beiden Seiten der Grenze. Darüber möchte ich mit meinem Tiroler Amtskollegen, Wirtschaftslandesrat Anton Mattle, in Kürze sprechen", sagte Aiwanger. Bayern teile den Tiroler Wunsch nach einer Verkehrsverlagerung von der Straße auf die Schiene, eine „kurzfristige Symbolpolitik auf Kosten der Wirtschaft“ helfe dabei aber nicht weiter. (tb)

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KOMMENTARE


Hans-Jörg Wüthrich

03.11.2021 - 20:24 Uhr

Macht endlich Butter bei de Fisch, mit den Deutschen Anschlüssen an die Alpentransit Achse. Die Schweit hat zig Milliarden vorinfesttiert und die Deutschen labern nur rum und bringen nichts mehr zu stande. Ist Zeit geworden, dass die Schlaftabletten abgewählt wurden. Ausser Papiere und Atemluftverschwendung bringen die nichts mehr Gebacken. Die Italiener im übrigen auch, die müssen zuerst ihre Schmiergelder zusammen bringen.


B. Burger

06.11.2021 - 16:46 Uhr

Leider geht es nicht anders, als den LKW-Verkehr zu erschweren, der LKW Transitverkehr gehört auf die Schiene. Seit Jahrzehnten nimmt der LKW-Verkehr zu. Kaum eine neue Logistikhalle hat noch einen Gleisanschluss. Nur durch Druck ändert sich was.


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