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Kristensen: „Unser Feldversuch hat die Skeptiker überzeugt“

27.02.2012 14:20 Uhr
Kristensen: „Unser Feldversuch hat die Skeptiker überzeugt“
Dänemarks Verkehrsminister Henrik Dam Kristensen
© Foto: EU-Ministerrat

Der dänische Verkehrsminister Henrik Dam Kristensen erklärt, warum Lang-LKW nach einem Feldversuch angeblich auf eine breite Akzeptanz in Dänemark stoßen

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Der dänische Verkehrsminister Henrik Dam Kristensen erklärt im Gespräch mit der Verkehrsrundschau nicht nur, warum Lang-LKW nach einem Feldversuch angeblich auf eine breite Akzeptanz in Dänemark stoßen. Sondern auch, warum sie einen Mehrwert für den europäischen Binnenmarkt darstellen könnten.

Herr Kristensen, warum sind Sie so glücklich mit dem Eurocombi?
Henrik Dam Kristensen: Der Straßengütertransport wird auf absehbare Zukunft weiter eine wichtige Rolle bei einem effizienten und flexiblen Gütertransport in Europa spielen. Deshalb ist es wichtig, dass wir nach Möglichkeiten schauen, wie wir den Straßengütertransport nachhaltiger als heute gestalten können. Mit Ecocombi können wir ganz konkret einen Schritt in diese Richtung machen, denn ihre größeren Ladekapazitäten machen sie ideal für den Gütertransport über lange Distanzen. Unser Feldversuch in Dänemark hat dazu konkrete Ergebnisse geliefert.

Zum Beispiel?
Zwei Ecocombis können drei herkömmliche LKW ersetzen. Das verringert auf der einen Seite den CO2-Ausstoß – nach unseren Berechnungen gibt es ein Potenzial von bis zu 15 Prozent. Auf der anderen Seite macht es den Transport preiswerter. Im dänischen Versuch haben die Ecocombi zu Einsparung von 0,40 Euro pro Tonnenkilometer geführt. Das kommt den Unternehmen und allgemein dem europäischen Binnenmarkt zugute.

Vor dem Verkehrsausschuss im EU-Parlament haben Sie gesagt, dass mittlerweile sogar Umweltschützer Befürworter der Eurocombi geworden sind. Wie haben Sie das erreicht?
Die Ergebnisse unseres Feldversuches haben die Skeptiker überzeugt. Wir konnten viele umweltpolitische und wirtschaftliche Vorzüge feststellen. Außerdem hat der Versuch gezeigt, dass viele Argumente der Gegner nicht zutreffen. Zum Beispiel die Sicherheit auf den Straßen: Wir haben in der Zeit des Feldversuchs weniger Unfälle mit Ecocombi registriert, als mit normalen LKW. Die Behauptung, dass Ecocombi ein erhöhtes Unfallrisiko darstellen, hat sich bei uns also nicht bestätigt. Und das alles hat dazu geführt, dass es heute eine weitgehende Unterstützung für die Ecocombi in Dänemark gibt.

Was wollen Sie bei der EU in Sachen Eurocombi erreichen?
Das Ziel der dänischen Ratspräsidentschaft ist es, den Gebrauch von Ecocombi in Europa voranzubringen. Einerseits würde davon die europäische Industrie profitieren, andererseits wäre es ein praktischer und konkreter Schritt vorwärts bei den Bemühungen, die Umweltbelastung durch den Straßenverkehrssektor zu verringern.

Okay, aber was fordern Sie konkret? Was soll neu beschlossen werden?
Der dänische Versuch hat sich als ziemlich effektiv erwiesen, sogar auf den relativ kurzen Distanzen, die es in Dänemark gibt. Aber die vollen Vorteile dieser größeren Transportkapazitäten werden erst dann vollkommen zum Tragen kommen, wenn Güter über lange Strecken von Ecocombi transportiert werden. Die Verwendung dieser Fahrzeuge macht sowohl aus wirtschaftlicher als auch umweltpolitischer Sicht Sinn. Ich begrüße es, wenn mehr Länder – seit neustem ja auch Deutschland – sich über die Vorteile der Ecocombi bewusst werden und versuchen, sie zu nutzen. (kw) 

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