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Kosten-Nutzen-Analyse

16.09.2010 16:41 Uhr

Technik muss sich lohnen – das gilt insbesondere für Telematiksysteme. Denn neben der besseren Routenplanung oder der Fahrzeug- und Sendungsverfolgung kann mit solchen System nicht nur Zeit, sondern vor allem Geld gespart werden.

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Mit Telematik Daten zu Geld machen

Das höchste Einsparungspotential liegt für eine Spedition in den Spritkosten. Denn die Treibstoffausgaben machen in manchen Betrieben über ein Drittel der Fuhrparkkosten aus. Durch Telematik können Touren besser geplant, Kilometer gespart und damit die Treibstoffkosten gesenkt werden. Durchschnittlich ist ein Fahrzeug dank der Technik täglich fünf Kilometer und damit fünf Minuten weniger unterwegs. (siehe Kasten)

Durch eine umweltschonende und vorausschauende Fahrweise kann das Einsparpotential verstärkt werden. Denn zu starkes Beschleunigen beziehungsweise Bremsen erhöht unter anderem den Spritverbrauch. Laut der Studie „Strategic Analysis of European and North Green Telematics Markt“ des Beratungsunternehmens Frost & Sullivan liegt das Sparpotential von regelmäßigen Fahrerschulungen zwischen fünf bis acht Prozent. Ein mit Fahrerwerten ergänztes Eco-Training-Programm kann abhängig vom Anwender den Verbrauch sogar um bis zu einem Fünftel senken.

Effizientere Auftragsabwicklung spart Telefonate und Arbeitszeit

Durch die leichte Ortung der Fahrzeuge und die unkomplizierte Auftragsabwicklung von der Disposition aus können täglich etwa fünf Minuten bei der Kommunikation zwischen Fahrer und Disponent eingespart werden. Insgesamt können Telefonate von der Disposition aus um 25 Prozent, mobile Telefonate sogar um 30 Prozent reduziert werden.

Besonders deutlich wird das Einsparungspotential in der Arbeitszeit: Der Disponent braucht pro Auftrag etwa fünf Minuten weniger für die Abwicklung. Die Arbeitszeit für den Fuhrparkmanager reduziert sich im Monat um etwa fünf Stunden.

Am meisten profitiert jedoch die Verwaltung von der Telematik. Denn läuft das System, dann gilt: Daten nicht nur sammeln, sondern auch auswerten und nutzen, rät Bernd Schoob, geschäftsführender Gesellschafter der Beratungsfirma Fleetconsult. Für den maximalen Return on Investment sollten die Daten der Telematiksysteme daher möglichst in die Speditionssoftware integriert werden.

So seien sie beispielsweise auch für Lohn- und Spesenabrechnungen nutzbar, die klassische Zettelwirtschaft mit Gestaltungsspielräumen für die Fahrer entfalle dann: „Statt 13 Stunden 45 werden in der Regel 14 Stunden 15 aufgeschrieben. Das sind dann sechs Euro mehr an Spesen.“ Einer seiner Beratungskunden spare dadurch, dass er die Lohnabrechnung auf Basis der Telematikdaten mache, 100 Lohnstunden im Monat. Lediglich die Auswertung der rein Fahrer-Fahrzeug bezogenen Daten sollte der Telematiksoftware überlassen werden. Das könne diese besser als ein Speditionssystem. „So ein Telematiksystem bekommt man für 80 bis 90 Euro im Monat – alles inklusive“, sagt Berater Schoob.

Geld sparen mit Telematik in der Praxis

Stefan Küpper, Bereichsleiter Fuhrparkmanagement der Spedition Hammer, hat in Zusammenarbeit mit einem Beratungsunternehmen 13 Telematiksysteme anhand eines 100 seitigen Fragebogens analysiert. Die Entscheidung fiel zugunsten von Cargocube von Punch Telematix. „Das Unternehmen war der einzige Anbieter, der auch das Scannen abbilden kann“, erklärt Küpper. Jedes Fahrzeug ist mit einem Scanner ausgestattet, der die Strichcodes der einzelnen Lieferungen einliest. So ist eine genaue Statusverfolgung und Ortung der Ware möglich.

Seit 2009 wurden etwa 120 Fahrzeuge mit dem System ausgestattet, 30 LKW fehlen noch. Für etwa 900 Euro pro LKW musste zuerst eine Schnittstelle zur Motorelektronik eingerichtet werden, damit die Fahrzeuggeräte mit den entsprechenden Informationen versorgt werden. Hinzu kommen monatliche Kosten von etwa 140 bis 180 Euro pro LKW.

Kalkuliert hat Küpper mit einer Gesamtersparnis von 223.000 Euro im Jahr. „Das haben wir noch nicht erreicht, aber wir arbeiten an weiteren Verbesserungen“, sagt der Bereichsleiter. Die Speditionssoftware und die Telematikschnittestelle harmonieren bisher noch nicht miteinander, aber an diesem Problem werde derzeit gearbeitet.

Immerhin konnten die Mobilfunkkosten je Anschluss von knapp 60 auf gut 22 Euro gesenkt werden. Nicht eingerechnet sind darin die gesparten Minuten Arbeitszeit für die Telefonate. Zudem liegt seit dem Einsatz eines Fahrercoaches der Flottenverbrauch bei nur 30,2 Litern auf 100 Kilometer. Der Trainer begleitet dabei einen Fahrer auf seiner Tour und schult ihn anhand der Auswertungen der Daten aus dem Telematiksystem. Über 70.000 Euro im Jahr spart die Spedition Hammer auf diese Weise im Jahr. „Aber auch das ist noch steigerungsfähig“, betont Küpper.

Finanzielle Unterstützung vom Staat

Die Anschaffung von effizienzsteigernden Systemen im Güterverkehrsgewerbe wird vom Staat mit dem Förderprogramm De Minimis unterstützt. Dazu zählen laut Bundesamt für Güterverkehr (BAG) auch Telematik-, Ortungs-, Navigationssysteme und Lösungen für den digitalen Tachografen. Informationen dazu unter www.bag.bund.de, Navigationspunkt Förderprogramme

Übersicht des Einsparungspotentials durch Telematik am Beispiel der Spedition Hammer – die Zahlen gibt es hier.

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