Transportpreise 2025 steigen deutlich: Neuer Rekord im VR-Index

Güter zu transportieren, wird wieder teurer. Hatte der VerkehrsRundschau-Index in den vergangenen Befragungen moderate Veränderungen gezeigt und in der zweiten Jahreshälfte 2024 um 0,2 Prozent nachgegeben, zieht der Wert in der ersten Jahreshälfte 2025 wieder deutlich an. Im Mai hat das Marktforschungsinstitut Interrogare im Auftrag der VerkehrsRundschau wieder Transportdienstleister und Verlader zu den aktuellen Frachtraten, Transportaufträgen und Markteinschätzungen befragt. Die Transportpreise auf dem Spotmarkt haben sich kräftig gesteigert und mit einem Punktestand von 156,28 ein neues Allzeithoch erreicht. Das entspricht einem Plus von 1,72 Prozent. Zur Einordnung: Der VR-Index war 2005 mit 100 Punkten gestartet. Die nächste Befragung für den VR-Index findet im November statt. Nehmen Sie jetzt anonym teil und sichern Sie sich damit eine individuelle Kostenanalyse für einen Preisvergleich mit dem Markt. Die Steigerung der Transportpreise hat viele Ursachen - eine ist, dass durch den hohen Anstieg der Frachtangebote ein Ungleichgewicht zwischen Fracht- und Laderaumangebot entstanden ist. Weiterhin sind natürlich der Druck durch steigende Energiekosten und höhere Mautsätze ausschlaggebend. Zudem wirkt sich der Fahrermangel mit steigenden Lohnkosten aus. Besonders auffällig ist der Preisanstieg im Teilladungssegment. Hier sind die Preise um 2,5 Prozent gestiegen. Bei den palettierten Transporten dagegen gibt es nur minimale Veränderungen um 0,5 Prozent. Auch die Preise für Komplettladungen sind um 1,5 Prozent gestiegen und zeigen einen spürbaren Aufwärtstrend - im vorherigen Halbjahr waren die Preise hier noch um 0,9 Prozent gesunken. Der Index im Bereich der Komplettladung verzeichnet den höchsten Indexwert mit 162,57 Punkten. Transportkosten gestiegen Der Anstieg bei Komplettladungen ist teilweise dadurch zu erklären, dass sich die Transportkosten über 150 Kilometer mit 3,7 Prozent am deutlichsten erhöht haben. Insgesamt haben sich beim Kilometerindex außerdem alle Distanzklassen im Vergleich zum Vorjahr verteuert. Lediglich die Kosten für Langstreckentransporte sind einigermaßen stabil geblieben. Auftragslage stabil Insgesamt ergibt sich beim Transportaufkommen ein stabiles Bild: Bei rund 44 Prozent der Unternehmen blieb das Volumen im Vergleich zum vierten Quartal 2024 im ersten Quartal 2025 unverändert, wobei die Logistikdienstleister mit 46,15 Prozent vor den Verladern liegen (40 Prozent). Ein knappes Drittel der Befragten (28,89 Prozent) meldete in diesem Zeitraum einen Auftragsrückgang, während 26,67 Prozent einen Anstieg zu verzeichnen hatten. Verlader berichteten hier mit 32 Prozent etwas häufiger von Zuwachs als Transportunternehmen (24,62 Prozent). Insgesamt gaben zehn Prozent der befragten Unternehmen eine Steigerung der Auftragslage um zehn Prozent an, wogegen 15 Prozent der Transportunternehmen von Auftragsrückgang sprechen. Verlader berichten durchschnittlich von einem Rückgang um fünf Prozent. Methodik Seit 2005 lässt die Verkehrs-Rundschau von dem unabhängigen Marktforschungsinstitut Interrogare die Frachtraten im Straßengüterverkehr erheben. Bei der aktuellen Befragung haben 90 Unternehmen teil-genommen, wobei deutlich mehr Transportunternehmer als Verlader ihre Daten über-mittelt haben. Die Frachtraten ergeben sich aus Transporten, deren Güter palettierbar sind und keine besondere Handha- bung erfordern. Erwartung der Auftragslage Auch der Ausblick für das dritte Quartal 2025 zeigt ein stabiles Bild: Eine Mehrheit von 53 Prozent der befragten Unternehmen erwartet stabile Transportmengen und geht von einem unveränderten Transportvolumen aus. Die Erwartung bleibt zurückhaltend positiv: Rund 28 Prozent der Betriebe erwarten einen Anstieg, elf Prozent rechnen mit einem Rückgang. Dabei zeigt sich, dass Verlader mit 20 Prozent deutlich pessimistischer sind als Transportunternehmen, von denen nur 7,69 Prozent von einem Rückgang ausgehen. Unter den Unternehmen, die einen Anstieg erwarten, liegt der durchschnittliche vermutete Zuwachs bei acht Prozent, Logistikdienstleister sind etwas optimistischer. Sie vermuten einen Anstieg von 9,08 Prozent, Verlader nur von 6,83 Prozent. Unternehmen, die mit einem Rückgang rechnen, gehen von durchschnittlich 6,63 Prozent weniger Auftragsvolumen aus, hier sind sich Verlader und Transportdienstleister einig. Stabile Frachtraten erwartet Das trifft auch auf die Frachtraten zu: Die Mehrheit der befragten Unternehmen rechnet mit stabilen Raten in den kommenden sechs Monaten. Zwei Drittel (66,67 Prozent) von ihnen gehen davon aus, dass sich im nächsten Halbjahr keine Veränderung ergeben wird, bei den Verladern ist diese Erwartung mit 68 Prozent leicht stärker als bei den Transportunternehmen mit 66 Prozent. Ein Anstieg wird von 22,22 Prozent der Befragten erwartet. Während zwölf Prozent der Verlader mit einem Anstieg der Frachtraten rechnen, sind es bei den Transportdienstleistern 26 Prozent. Der durchschnittlich erwartete Anstieg der Frachtraten liegt bei 4,5 Prozent. Nur 6,67 Prozent der Befragten rechnen mit einem Rückgang. Konkret erwarten Transportdienstleister einen durchschnittlichen Anstieg der Preise um 0,64 Prozent, Verlader rechnen im Mittel mit einer Stagnation. Online Alle Kennzahlen Bei der Befragung zum VR-Index spielt die aktuelle Preisentwicklung nur eine Rolle. Ferner geben Transportdienstleister und Verlader auch an, wie sich ihr Transportauf- kommen entwickelt hat oder mit welchen Erwar-tungen sie in die Zukunft gehen. Auf Verkehrs -Rundschau Plus finden Sie alle wichtigen Ergeb-nisse aus der aktuellen Index-Befragung. www.verkehrsrundschau-plus.de/keyfigureoverview