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Kompromiss zu CO2-Vorgaben für Autos

25.06.2013 10:59 Uhr
Kompromiss zu CO2-Vorgaben für Autos
Die EU will Grenzwerte für den CO2-Ausstoß bei PKW festlegen
© Foto: Picture Alliance/AP Photo/Martin Meissner

Einigung der Unterhändler sieht vor, dass Hersteller auch künftig mittels Supercredits ihr Klimakonto aufbessern können.

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Brüssel. Die EU hat sich auf neue Klimaschutz-Vorgaben für PKW geeinigt. Vertreter von EU-Staaten, Europaparlament und EU-Kommission gingen am späten Montagabend mit einem Kompromiss auseinander, wie die irische EU-Ratspräsidentschaft mitteilte. Diplomaten betonten allerdings, als verlässlich könne der Beschluss erst gelten, wenn die Botschafter der 27 EU-Staaten am Donnerstag grünes Licht geben.

Mit den Vorgaben will die EU festlegen, wie die europäischen Autobauer Grenzwerte des klimaschädlichen Gases Kohlendioxid (CO2) erreichen können. Für das Jahr 2020 gibt es einen Zielwert von 95 Gramm pro Kilometer im Durchschnitt aller europäischen Neuwagen. Zum Vergleich: Im Jahr 2015 liegt dieser Zielwert bei 130 Gramm. Das ist seit längerem beschlossen - nun geht es darum, wie genau die allmähliche CO2-Absenkung zugunsten des Klimas gelingen kann.

Durch „Supercredits“ soll für die Industrie Anreize zur Entwicklung von Fahrzeugen mit alternativen Antrieben geschaffen werden. Für jedes Autos, das weniger als 50 Gramm CO2 pro Kilometer ausstößt, können sich die Hersteller im laufenden Jahr 3,5 klimafreundliche Wagen anrechnen lassen. Supercredits helfen also den Firmen mit hohem Flottenverbrauch, die CO2-Ziele trotzdem einzuhalten, zum Beispiel, indem sie mehr Elektroautos herstellen.

Neu sind die Regelungen für die Zeit nach 2020: Im Jahr 2020 sollen sich die Autobauer für jedes schadstoffarme Fahrzeug - zum Beispiel ein Elektroauto - zwei anrechnen lassen können, erklärten EU-Diplomaten. 2023 soll dieser Bonus auslaufen. Die Hersteller müssen so weniger bei konventionellen Wagen sparen, um ihre Klimavorgaben zu erreichen.

Greenpeace: „Subventionierung deutscher Spritschlucker“

Umweltschützer verdammen die Supercredits allerdings als Schlupflöcher. Greenpeace sprach am Dienstag von einer „Subventionierung deutscher Spritschlucker“. Die Supercredits seien nichts anderes als Verschmutzungsrechte.

Weiterhin einigten sich die Unterhändler, dass Europa auch für die Zeit nach 2020 Zielwerte für den CO2-Ausstoß festlegen will. Konkrete Zahlen wurden zwar nicht beschlossen, allerdings soll sich das Tempo der CO2-Einsparungen an den jetzigen Regelungen orientieren. Zwischen 2015 und 2020 soll der CO2-Ausstoß von 130 Gramm pro Kilometer auf 95 Gramm sinken. (dpa)

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KOMMENTARE


Mercurio

25.06.2013 - 15:36 Uhr

Die gesetzliche Festlegung von CO2-Emissionsgrenzen für Straßenfahrzeuge ist eine fragwürdige Sache. Es soll ein exakter Grenzwert, zum Beispiel 130 Gramm CO2 pro Kilometer festgelegt werden. Die CO2-Emission ergibt sich zwangsläufig aus dem Kraftstoffverbrauch mit einem FESTEN Faktor. Für jedes Fahrzeug gibt es ein halbes Dutzend unterschiedliche Angaben zum Kraftstoffverbrauch. Die Angaben der Hersteller sind fast immer viel zu niedrig. Sollen diese die Basis zur Ermittlung der CO2-Emission sein? Dann gibt es unterschiedliche Angaben zum Verbrauch auf Autobahnen, Landstraßen, Innenstädten usw., es gibt einen Labor-Wert, der auf einem Mess-Stand ermittelt wird usw. usw. Eine "Bestrafung" für hohen CO2-Ausstoß gibt es ja per Mineralölsteuer schon lange, wobei die fast 50 % höhere Mineralsteuer auf Benzin gegenüber Diesel kaum noch nachzuvollziehen ist, ist mit hoher Sicherheit auf die Lobby-Arbeit der Lkw-Hersteller zurückzuführen. Um die CO2-Emissionen zu beeinflussen bedarf es keiner zusätzlichen CO2-Abgabe. Mit einer Erhöhung der Mineralölsteuer - und Anpassung der Steuer auf Diesel an die von Benzin - wird das gleiche Ziel erreicht! Jedem Unternehmer ist das klar, nur unseren Politikern und deren Lobby-Einflüsterern ist das nicht beizubringen.


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