Gefco, die Logistiktochter des französischen Automobilkonzerns Peugeot-Citroën, steigt aus dem deutschen Stückgutmarkt aus. Die Begründungen sind bei derlei strategischen Entscheidungen immer die gleichen: das Geschäft sei unrentabel gewesen und gehöre nicht zur Kernkompetenz des Unternehmens. Schlimmstenfalls bleiben 400 Mitarbeiter auf der Strecke, wenn sich kein Käufer für die Stückgutaktivitäten findet. Diese Zahl „400“ liest sich so schrecklich, dass sie in vielen Publikationen in den nächsten Tagen und Wochen veröffentlicht werden dürfte. Was man aber nicht liest, ist die Zahl der bis zu 500 Nahverkehrs- und über 170 Fernverkehrsbetriebe, die Gefcos Rückzug aus dem Stückgutgeschäft trifft. Noch steht in den Sternen, ob ihre Verträge verlängert werden. Für viele der Unternehmen war und ist Gefco ein großer, wenn nicht sogar der wichtigste Kunde. Bricht dieses Geschäft nun ersatzlos weg, bringt das gerade die kleinen Frachtführer in Existenznöte. Wieder einmal trifft es also kleine und mittlere Transportunternehmen. Ihr „Wegsterben“ wird in der Öffentlichkeit unbemerkt bleiben. Nur klangvolle Namen wie Peugeot, Citroën oder auch Gefco finden in den Medien Gehör. Und das, obwohl gerade mit den vielen kleinen Transportbetrieben der Erfolg einer Wertschöpfungskette steht und fällt. An dieser Stelle sollte auch das einmal geschrieben werden.
Kommentar der Woche: Gefco steigt aus Stückgutmarkt aus
VR-Redakteurin Eva Hassa analysiert das Thema der Woche