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Jost bezahlt sieben Millionen Euro Kaution für seine Lkw

10.04.2019 13:19 Uhr
Jost-Group, Lkw
Die Jost Group will ihre beschlagnahmten Lkw wieder einsetzen - und zahlt dafür eine hohe Kaution
© Foto: Jost-Group

Die belgische Staatsanwaltschaft ermittelt gegen den belgischen Logistiker wegen Sozialbetrugs. Nun will das Unternehmen seine beschlagnahmten Lkw wieder einsetzen.

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Lüttich. Das belgisch-luxemburgische Transport- und Logistikunternehmen Jost Group hat sich dazu bereit erklärt, sieben Millionen Euro Kaution an die belgische Justiz zu bezahlen, um seine von der Staatsanwaltschaft beschlagnahmten Lkw wieder einsetzen zu können. Das berichtet die belgische Wirtschaftszeitung „L’Echo“ unter Berufung auf eine nicht namentlich genannte „Person aus dem Umfeld der Ermittlungen“. Jost selbst wollte die Zahlung der Summe nicht bestätigen. Die belgische Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Jost wegen Sozialbetrugs.

Die ersten 17 Lkw von Jost waren in diesem Zusammenhang Anfang vergangener Woche von der Staatsanwaltschaft beschlagnahmt worden. Zuvor hatte ein Gericht in Lüttich entschieden, dass 346 Lkw der Jost Group grundsätzlich beschlagnahmt werden dürfen. Am Donnerstag teilte Jost mit, dass der zuständige Untersuchungsrichter grünes Licht für „Alternativen“ zu der Beschlagnahmung gegeben habe, ohne aber zu erklären, was diese „Alternativen“ seien. Am Freitag wurden die bis dahin 85 beschlagnahmten Lkw der Jost Group wieder zurückgegeben.  

Unternehmer beharrt auf seiner Unschuld

Jost zeigte sich darüber erleichtert. „Die Jost Group kann somit all ihren Kunden weiterhin optimale Dienstleistungen bieten und die Interessen des Unternehmens, der Mitarbeiter und der Fahrer schützen“, schreibt Jost in einer Stellungnahme. Das Unternehmen beharrt auf seiner Unschuld und zeigt sich weiterhin bereit, eng mit der Justiz an der Klärung der Vorwürfe zusammen zu arbeiten. Wie „L’Echo“ berichtet, hat Jost jetzt zwei Wochen Zeit, die sieben Millionen Euro an die belgische Justiz zu überweisen.

Die belgische Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Jost wegen Sozialbetrugs in großem Stil. Das Unternehmen soll hunderte von Lkw-Fahrern aus seinen osteuropäischen Filialen für den Mutterbetrieb in Belgien eingesetzt haben, ohne die Fahrer beim belgischen Sozialsystem angemeldet zu haben. Dem belgischen Staat sollen dadurch 55,3 Millionen Euro entgangen sein.

Die Jost Group gehört zu den größten belgischen Transport- und Logistikunternehmen, unterhält seinen Firmensitz allerdings im luxemburgischen Weiswampach. Nach eigenen Angaben beschäftigt die Gruppe 1650 Mitarbeiter, besitzt 1100 Lkw sowie 2400 Anhänger und betreibt Standorte in zwölf Ländern, darunter auch Deutschland. Den Jahresumsatz beziffert das Unternehmen auf 445 Millionen Euro. (kw)

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