Jade-Weser-Port

Jade-Weser-PortDas Top-Thema im AugustDie Inbetriebnahme des Jade-Weser-Ports wird im Sommer die Schlagzeilen bestimmen. Fast eine Milliarde sind dann alleine in die Infrastruktur und in Containerbrücken, Flurförderzeuge und Immobilien geflossen.Im nächsten Jahr wird die Kapazität eines Verkehrsträgers im Güterverkehr um 21,15 Prozent erhöht. 21,15 Prozent? Wie soll das denn gehen? Der Jade-Weser-Port (JWP) in Wilhelmshaven wird diesen Schub auslösen. Man stelle sich eine solche Erhöhung mal im Straßengüterverkehr oder bei der Bahn vor ...Der JWP wird der einzige Tiefwasserhafen Deutschlands sein, in dem Schiffe mit 18.000 TEU (Twenty Equivalent Unit) tideunabhängig abgefertigt werden können. Die Jahresumschlagkapazität soll dann 2,7 Millionen TEU betragen (Umschlag 2010 in Bremerhaven: 4,86 Millionen TEU, Hamburg: 7,9 Millionen TEU).Axel Kluth, Geschäftsführer der JWP Realisierungsgesellschaft, hegt keine Zweifel, dass der Termin eingehalten wird. „Die ersten 1000 Meter der Kaje werden am 5. August 2012 in Betrieb genommen“, sagt Kluth. Weitere 725 Meter sollen folgen. Dann sind 600 Millionen Euro für die Infrastruktur in den Hafen geflossen, weitere 350 Millionen in Containerbrücken, Flurförderzeuge, Gebäude etc. Auch bei Eurogate, Betreiber des Containerterminals, ist alles auf den 5. August ausgerichtet. „Dann werden zwei Großschiffliegeplätze betriebsbereit sein“, sagt Marcel Egger, Geschäftsführer der Eurogate Container Terminal Wilhelmshaven GmbH & Co. KG. Wann genau die ersten Schiffe anlegen, steht noch nicht fest. „Genaueres wissen wir, wenn die Reedereien ihre Sommerfahrpläne festgelegt haben.“Nordfrost erster Ansiedler Mit Nordfrost steht ein erster Nutzer fest. In der Logistikzone, die sich hinter dem Containerterminal befindet, will der Tiefkühllogistiker einen Tiefkühlbereich und die Obst- und Gemüselogistik ansiedeln und einen General-Cargo-Sektor realisieren. „Damit erschließen wir neue Geschäftsfelder“, sagt Inhaber Horst Bartels. „Auf zwei Jahre verteilt werden wir 80 bis 90 Millionen Euro investieren.“ Er erhofft sich aufgrund der kurzen Revierfahrten und der tideunabhängigen Wassertiefe von 18 Metern „enorme Effizienzvorteile und Zeiteinsparungen, was gerade für verderbliche Waren extrem bedeutend ist“. Über die Ansiedlung weiterer Unternehmen in der Logistikzone führt der Geschäftsführer der JWP-Logistikzone, Jan Miller, derzeit Gespräche: „Mit mehr als zehn Firmen laufen Verhandlungen. Dienstleister sind dabei ganz vorneweg.“ Aber braucht es überhaupt einen neuen Seehafen? „Ja“, sagt Burkhard Lemper, Professor am Institut für Seeverkehrswirtschaft und Logistik (ISL) in Bremen. „Der JWP ist angesichts des inzwischen wieder hohen Kapazitätsauslastung der deutschen Häfen und des weiter voranschreitenden Schiffsgrößenwachstums eine notwendige Ergänzung zu den bestehenden deutschen Containerhäfen.“ Auch wenn Lemper für 2012 davon ausgeht, dass das Wachstum im weltweiten Seecontainerverkehr mit acht bis neun Prozent im Vergleich zum Rekordjahr 2010 eher gering ausfällt. Von diesen Mehrverkehren will auch Eurogate im JWP profitieren. „Für das erste volle Betriebsjahr, also 2013, gehen wir davon aus, dass wir angemessen am Marktwachstum partizipieren“, sagt Egger. ❙❚■ Michael CordesSo soll er mal aussehen, Deutschlands einziger Tiefwasserhafen in Wilhelmshaven

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