Washington. Der Internationale Währungsfonds (IWF) rechnet erst Mitte nächsten Jahres mit einer Normalisierung der zuletzt stark gestiegenen Inflationsrate. Die hohe Teuerungsrate sei im Wesentlichen auf vorübergehende Faktoren wie die Erholung nach der Corona-Krise, den Mangel an bestimmten Produkten wie Mikrochips und Probleme mit globalen Lieferketten zurückzuführen, erklärte der IWF am Dienstag. Auch höhere Energiepreise spielten eine Rolle. Bis Mitte
2022 werde die Inflationsrate für den Großteil der Welt aber „wahrscheinlich“ wieder auf den Wert von vor der Pandemie fallen.
IWF-Chefvolkswirtin Gopinath. Zentralbanken sollten vorbereitet sein, rasch zu handeln
Die Zentralbanken müssten sich bei ihrer Geldpolitik daher bis auf Weiteres auf „einem schmalen Grat bewegen“. Sie müssten die Gefahr der Inflation und finanzielle Risiken gegen eine Unterstützung der wirtschaftlichen Erholung abwägen, erklärte IWF-Chefvolkswirtin Gita Gopinath. „Zentralbanken sollten vorbereitet sein, rasch zu handeln, falls die Gefahren einer steigenden Inflationserwartung in dieser beispiellosen Erholung konkreter werden“, schrieb Gopinath.
Mit welcher Inflationsrate die IWF in Industrieländern rechnet
Der IWF erwartet seiner neuen Wirtschaftsprognose zufolge für die Industrieländer in diesem Jahr eine Inflationsrate von 2,8 Prozent und 2,3 Prozent im nächsten Jahr. Bei der vorigen Prognose vom Juli rechnete der IWF noch mit 2,4 Prozent und 2,1 Prozent. (dpa/eh)