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Italien: Schwarze Zukunft für Amazon?

22.12.2017 15:18 Uhr
Italien: Schwarze Zukunft für Amazon?
Amazon steht in Italien vor zwei möglichen Problemen
© Foto: Picutre Alliance/empics

Der Onlinehändler Amazon steht in Italien gleich zwei Problemen gegenüber: der Regulierungsbehörde Agcom sowie der möglichen Einführung einer E-Commerce-Steuer.

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Rom. Die Zukunftsprognosen, die der „Business Insider Italia“ für den italienischen Amazon-Ableger stellt, sind düster: Gleich zwei Änderungen könnten das Leadership Amazons in Italien gefährden. Einerseits hat Agcom, eine unabhängige Regulierungsbehörde, die unter anderem den Markt im Hinblick auf Pluralismus und „faire Konkurrenz“ überwacht, Amazon im Blick, zum anderen droht die Einführung einer neuen „Web Tax“.

Wie der „Business Insider Italia“ schreibt, hätte die Agcom den amerikanischen Logistikriesen bereits aufgefordert, sämtliche Lieferbedingungen an die in Italien und Europa geltenden Normen im Postsektor anzupassen, da gerade kleinere italienische Firmen, die im E-Commerce tätig sind, gezwungen seien, sich für Werbemaßnahmen und die Distribution an Amazon zu wenden.

Konkurrenz im Zustellsektor erhalten

Für Amazon bedeute die Aufforderung der Agcom laut „Business Insider“ aufgrund der erforderlichen Modalitäten einen enormen Verwaltungsaufwand sowie die Zahlung nahezu „lächerlicher Summen“, um die notwendigen Genehmigungen zu erhalten.

Allerdings müsste Amazon auch einen großen Teil der Arbeitsverträge der rund 3000 italienischen Angestellten anpassen und entscheiden, wer davon bei Amazon unter Vertrag bleibt und wer als Zusteller beschäftigt wird. Dieses Vorgehen sei ganz darauf abgezielt, die Konkurrenz im Zustellsektor zu garantieren und spiele auch dem staatlichen Postzusteller Poste Italiane in die Karten.

So werde auch im Rahmen des Stabilitätspaktes diskutiert, ob die Post bald kleine Päckchen mit einem Gesamtgewicht von bis zu fünf Kilo abschicken könne statt der bislang maximal erlaubten zwei Kilo. Damit könne sie den Markt mit wettbewerbsfähigen Preisen wieder neu beleben, aber eben auch eine Alternative zur marktbeherrschenden Distribution durch Amazon darstellen.

Steuer auf Transaktionen im E-Comnmerce

Weiteres Damoklesschwert für Amazon könnte eine Idee des Vorsitzenden des italienischen Haushaltsausschusses sein. So überlege Francesco Boccia Änderungen bei den bisherigen Ideen zu einer gesetzlichen Einführung einer „Web Tax“. Der „Business Insider“ spricht dabei von einer allein den Dienstleistungen im E-Commerce vorbehaltenen Steuer.

Mit der Einführung einer Abgabesteuer von 1 bis 2 Prozent auf jede einzelne Transaktion könne die italienische Steuerlast nach ersten Schätzungen um etwa 600 Millionen Euro abgebaut werden. Kommt dieser Vorschlag durch, könnte er bereits im Jahr 2018 umgesetzt werden und würde dazu führen, dass Amazons Jahresprognose weniger gut aussehen würde als in den Vorjahren. (nja)

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