Madrid. Bei der mit British Airways (BA) in der International Airlines Group (IAG) verschmolzenen spanischen Iberia kündigen sich massive Umbauten an. Grund sind die steigenden Verluste, die Iberia zum konsolidierten Gesamtergebnis beiträgt. Im ersten Halbjahr 2012 lag das Minus der Gruppe bei 253 Millionen Euro, verglichen mit dem Vorjahreszeitraum. Davon steuerte Iberia allein 263 Millionen Euro bei, während BA einen leichten Gewinn in der Zeit von Anfang Januar bis Ende Juni einfliegen konnte. In den ersten sechs Monaten 2011 hatte die IAG noch einen Gesamtertrag von 88 Millionen Euro erzielt.
Zum finanziellen Problem der IAG trägt auch Iberia Cargo maßgeblich bei, deren Tonnage und Umsätze deutlich sanken. Der anhaltend schwache spanische Markt, steigende Kerosinkosten und die stark erhöhten Landegebühren der dortigen Flughäfen hat die Cargodivision von Iberia in den zurückliegenden Monaten finanziell stark belastet.
Um das wirtschaftliche Auseinanderdriften von BA und IB zu stoppen, kündigte IAG-Chef Willie Walsh bei der Präsentation der Halbjahreszahlen ein grundlegendes Sanierungsprogramm für Iberia an. „Ihre Probleme sind tief und struktureller Natur. Hinzu kommen die durch das ökonomische Umfeld verursachten Schwierigkeiten“, sagte Walsh gegenüber den Medien.
Bis Ende September soll ein Sanierungsplan auf dem Tisch liegen, bei dem alle Geschäftseinheiten auf den Prüfstand kommen werden. Inwieweit IB Cargo von Einschnitten betroffen ist, wurde bei der Präsentation der Halbjahreszahlen nicht näher thematisiert. Nach ihrem acht Milliarden Euro schweren Zusammenschluss fliegen BA und IB seit zwei Jahren gemeinsam unter dem Holdingdach der IAG. Seitdem läuft die Entwicklung beider Gesellschaften stark auseinander. (hs)