Hamburg. Hamburgs Verdi-Vorsitzender Wolfgang Rose sagte am Freitag mit Blick auf den HHLA-Jahresüberschuss in Höhe von 117 Millionen Euro, „angesichts der Rekordentwicklung bei der HHLA ist das Festhalten am Börsengang eine politische Eulenspiegelei“. Betriebsratschef Arno Münster betonte: „Die Hafenarbeiter wollen keinen Börsengang.“ Die CDU hatte in der letzten Bürgerschaftssitzung vor der Sommerpause mit ihrer absoluten Mehrheit beschlossen, dass die Hamburger Hafen- und Logistik AG (HHLA) im Herbst 30 Prozent ihres Grundkapitals als Stammaktien an die Börse bringen soll. Die Hansestadt, Alleineigentümerin des Unternehmens, hofft so einen Teil der notwendigen Hafen-Investitionen in Höhe von rund 2,9 Milliarden Euro finanzieren zu können. Beim Teilbörsengang der HHLA rechnet der Senat mit einem Erlös von rund einer Milliarde Euro. Die wirtschaftliche Entwicklung der HHLA sei vor allem dem Einsatz der Mitarbeiter zu verdanken, betonte Betriebsrat Münster. „Das sollte niemand im Vorstand und im Senat vergessen.“ Der CDU-Senat wollte ursprünglich sogar 49,9 Prozent des Grundkapitals an die Börse bringen oder an einen Investor verkaufen, war aber am Widerstand der Belegschaft gescheitert. Münster sagte, einem 30-Prozent- Börsengang habe man auch nur deshalb zugestimmt, «um Schlimmeres zu verhindern und eine Mitarbeiterbeteiligung durchzusetzen». Die HHLA könne ihre Zukunft aus eigener Kraft finanzieren, sagte Rose. Die Hafeninfrastruktur dagegen „war und ist eine Aufgabe der Stadt, die als bedeutende Zukunftsinvestition kreditär finanziert werden muss und kann“. Dadurch werde jeder externe Einfluss auf die Hafenpolitik und Unternehmenspolitik der HHLA ausgeschlossen.
HHLA: Gewerkschaftler und Betriebsrat wollen nicht an die Börse
Konzernbetriebsrat der Hamburger HHLA und die Gewerkschaft Verdi haben einen sofortigen Stopp des geplanten Börsengangs von Deutschlands größtem Hafen- und Logistikunternehmen gefordert.