Hamburg. Der Hamburger Hafen bleibt ein Motor der Konjunktur. Der Containerumschlag legte im 1. Quartal 2012 verglichen mit dem Vorjahreszeitraum um 5,2 Prozent auf 2,2 Millionen TEU (20-Fuß-Standardcontainer) zu. Zwar ist das keine zweistellige Wachstumsrate wie in Vorquartalen üblich, dennoch ist die Chefin der Hafen-Marketinggesellschaft, Claudia Roller, angesichts der Konjunkturabschwächung sehr zufrieden. Sie hielt deshalb am Mittwoch auch an ihrer Prognose von 5,0 bis 6,0 Prozent Wachstum im Hafen im Gesamtjahr fest. „Alles obendrauf ist Sahne“, sagte Roller. Von Januar bis März 2012 stieg der Gesamtumschlag um 3,8 Prozent auf 32,6 Millionen Tonnen.
„Der Export hat doppelt so schnell zugelegt wie der Import, das ist ein starker Indikator“, sagte die Marketingchefin. Per Schiff ausgeführt wurden 14 Millionen Tonnen (plus 5,8 Prozent), eingeführt wurden 18,6 Millionen Tonnen (plus 2,4 Prozent). Damit konnte sich Hamburg im Wettbewerb der Nordrange – dazu gehören auch Häfen in Rotterdam, Antwerpen und Bremen – den Angaben zufolge bestens behaupten. Der Marktanteil habe auf 22,6 Prozent (zuvor: 21,6 Prozent) zugelegt.
Damit die angelandeten Waren vom Hafen noch effizienter abtransportiert werden können, nimmt die Hafenbehörde Hamburg Port Authority (HPA) Pfingsten offiziell ein neues Software-Programm in Betrieb, wie HPA-Chef Jens Meier berichtete. Es soll manuellen Aufwand ersetzen und unter anderem vollautomatisch Zugwaggons erfassen und Rangierbewegungen abbilden. 97 Eisenbahnverkehrsfirmen müssen im Hafengebiet gesteuert werden.
2,1 Millionen TEU wurden 2011 im Hamburger Hafen auf die Schiene gebracht, 810.000 waren es im größten europäischen Hafen Rotterdam, wie Meier berichtete. Die Bahn-Infrastruktur in Hamburg soll für eine für 2022 anvisierte Kapazität von rund 4,5 Millionen TEU ausgebaut werden. (dpa)