Hamburg. Großcontainerschiffe mit 8000 Standardcontainern (TEU) und darüber hinaus sollen in Zukunft für Anläufe im Hamburger Hafen finanziell stärker belastet werden. Eine entsprechende Absicht findet sich in dem jetzt vorgelegten Koalitionsvertrag des künftig Schwarz-Grünen Senats in Hamburg. Die daraus erzielten Einnahmen sollen in die „Stiftung zur Verbesserung der ökologischen Situation der Elbe“ fließen, die noch in diesem Jahr nach dem Willen des CDU-GAL-Senats ins Leben gerufen werden soll. Das Kapital der Stiftung soll binnen zehn Jahren auf 40 Millionen Euro aufgestockt werden. Rund vier Prozent des jährlichen Hafengeldes sollen in diesen Fonds fließen. Zur Verdeutlichung: 2006 nahm die zuständige Hamburg Port Authority (HPA) rund 35,7 Millionen Euro an Hafengeld ein. Das Ergebnis für 2007 liegt noch nicht vor. Bemerkenswert an der Vertrags-Formulierung ist, dass darin ausdrücklich von einer „Schiffsgrößenkategorie“ für Containerfrachter von 8000 TEU die Rede ist. Ein Hinweis auf die „Bruttoraumzahl“ (BRZ), die international übliche Berechnungsgrundlage für den umbauten Schiffsraum, fehlt in dem am Donnerstag letzter Woche vorgelegten Vertrag. Hingegen findet sich die BRZ-Angabe in der aktuellen Tarifstruktur der HPA. Auch das zeigt das Tarifwerk: Um Großcontainerschiffe nicht unendlich stark zu belasten, wurde in die Entgeltstruktur eine so genannte „Kappungsgrenze“ eingezogen. Sie liegt aktuell bei 90.000 BRZ. Heißt: Bis dahin wird Hafengeld fällig und stellt damit die Höchstsatz dar. Auf diese Weise soll auch ein Beitrag zum Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit des Hafenstandortes Hamburg geleistet werden. Tatsache ist, dass die Zahl der großen Frachter, zumal in der internationalen Containerlinienschifffahrt, seit 2004 kontinuierlich ansteigt. 2006 waren es in Hamburg insgesamt 246 Anläufe mit Großcontainerschiffen von 8000 TEU und darüber hinaus. Für 2007 dürfte es noch einmal einen weiteren Sprung gegeben haben, auch wenn diese Zahlen bislang noch nicht veröffentlicht wurden. Bis Redaktionsschluss unbeantwortet blieb eine Anfrage bei der HPA, welche konkreten finanziellen Auswirkungen mit der neuen „Schiffsgrößenkategorie“ verbunden sein könnten. Parallel mit der Einführung des neuen Sondertarifs soll es nach dem Willen von CDU und GAL auch einen „Bonus für klimafreundliche Schiffe“ geben. Weitere Details dazu liegen auch noch nicht vor. (eha)
Hamburger Hafen: Für Großcontainerschiffe mehr Hafengeld

In der Hafengeld-Struktur soll eine neue „Schiffsgrößenkategorie“ für Vollcontainerschiffe von 8000 TEU und größer eingeführt werden