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Hamburg: Verkehrsentzerrung im Hafenbereich gefordert

26.01.2006 17:43 Uhr
waltershof
© Foto: Verkehrsrundschau online

Transport- und Speditionsunternehmen drängen auf lenkende Maßnahmen gegen den drohenden Verkehrskollaps in der Elbestadt

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Hamburg. Unter dem Motto „Ja zum Boom, aber nein zum Bang" wollen Hamburgs Transport- und Speditionsunternehmen im Wortsinne den Weg dafür frei machen, dass der Hamburger Hafen – aber auch die Metropolregion Hamburg – nicht an den Folgen des stürmischen Umschlagwachstums kollabieren. Gebündelt und maßgeblich mitgetragen wird der Vorstoß vom Landesverband Straßenverkehrsgewerbe Hamburg (LSH), der heute in der Hansestadt seine Jahresbilanz 2005 vorstellte. .Hans Stapelfeldt, stellvertretender LSH-Vorsitzender und Inhaber eines der größten Container-Trucking-Betriebe im Großraum Hamburg, nannte diese Zahlen: „Allein über die Köhlbrandbrücke quälen sich werktäglich 34.000 Fahrzeuge, darunter allein 12.000 LKW." Die in den späten 1970er Jahren gebaute Brücke gehört zu den Nadelöhren im Hafen. Praktisch täglich komme es in ihrem An- und Abfahrtsbereich zu Staus und empfindlichen Zeitverlusten für die Trucker. Stapelfeldt: „Wir führen in unserem Betrieb ein Logbuch des Leidens. Allein im Dezember vergangenen Jahres hatten wir tägliche Staufolgekosten im mehrstelligen Euro-Bereich. So kann es nicht weitergehen." Daher mahnte der LSH „einmal mehr" an, dass der Bau der so genannten Hafenquerspange, mit der die Autobahnen A 7 und A 1 verbunden werden sollen, so schnell wie möglich in Angriff genommen werde. Bis spätestens 2015 müsse diese Querspange, über die seit mehr als 25 Jahren gesprochen wird, entstehen. Denn schließlich strebe Hamburg bis 2015 einen Containerumschlag von 18 Millionen Standardbehältnissen (TEU) an. Bis dahin gelte es, den vorhandenen Verkehrsraum viel intelligenter zu nutzen. Stapelfeldt und weitere Experten aus dem Verkehrsgewerbe haben ein Konzept erarbeitet, das den Arbeitstitel „Hamburg Hafen 24 h - Logistik rund um die Uhr" umschrieb. Ein solcher Ansatz sei im europäischen Vergleich einmalig. Stapelfeldt: „Unsere LKW können nicht breiter oder länger werden, sie unterliegen auch in der Höhe Grenzen. Was wir aber machen können, ist, die Zeit besser auszunutzen, sozusagen der Vorstoß in die vierte Dimension." Ganz entscheidend ist, dass es gelingt, die Arbeits- und Öffnungszeiten aller Hafendienstleistungsbetriebe sowie auch der Fachbehörden wie Zoll so zu gestalten, dass gewissermaßen ein Rund-um-die-Uhr-Betrieb zur Regel wird. Um das zu erreichen, müssten viele Bretter gebohrt werden, räumte Stapelfeldt ein. Indes gibt es erste Erfolge: die großen Terminalbetreiber wie die HHLA und Eurogate haben inzwischen ihre Zeitfenster, was die LKW-Abfertigung betrifft, um eine Stunde erweitert. Das habe bereits viel gebracht. In einem weiteren Schritt soll es darum gehen, eine so genannte Leitstelle Hafen Hamburg 24 h einzurichten, die mit Vertretern aus dem Verkehrsgewerbe sowie den Behörden besetzt ist. Das Ziel auf den Punkt gebracht: Den Verkehrsfluss am Laufen halten. Darüber hinaus soll eine Art „Havariebüro" eingerichtet werden. Stapelfeldt: „Wenn auf der Köhlbrandbrücke ein Unfall passiert, dann vergehen mitunter Stunden, ehe der Verkehr wieder fließt. Ein solches Büro muss Sofortmaßnahmen einleiten, etwa das sofortige Abschleppen der Fahrzeuge." Der LSH-Spitzenmann geht davon aus, dass noch in diesem Jahr eine solche Einrichtung geschaffen werden könnte. (eha)

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