Hamburg. Die Hamburger Buss-Gruppe baut ihr Hafen-Engagement systematisch aus. So konnte das mittelständische Hafen-, Logistik-und Schifffahrts-Unternehmen jetzt die erste, größere Umschlag-Operation auf dem neuen Terminal im niederländischen Eemshaven durchführen. Rund 1000 Tonnen Stückgut, darunter gut 160 LKW und Schwerlastfahrzeuge, wurden auf dem neuen Orange Blue Terminal abgefertigt. Das Ladungspaket wird in wenigen Wochen in den chilenischen Pazifik-Häfen Antofagasta und San Antonio gelöscht.
Bei den Niederländern mit offenen Armen aufgenommen
Für Marc-Oliver Hauswald, Geschäftsführer der Orange Blue Terminals BV, ist die jetzt erfolgte Verladung reibungslos über die Bühne gegangen und ein gelungener Auftakt auf dem neuen Terminal. Die Anlage wurde erst im Juli offiziell übernommen. An der neu gegründeten Betreiberfirma hält das Hamburger Hafen-Unternehmen 80 Prozent der Gesellschaftsanteile. Der Rest entfällt auf den niederländischen Partner Marico Shipping.
Heinrich Ahlers, Geschäftsführer der Buss Group, ist besonders angetan darüber, wie das Hamburger Hafenunternehmen seitens der lokalen Hafenverwaltung aufgenommen und bislang begleitet wurde. Ahlers: „Wir sind in Eemshaven mit offenen Armen empfangen worden."
Das neue Terminal befindet sich auf einem rund 216.000 Quadratmeter großen Grundstück, das auf Erbpachtbasis für zunächst 50 Jahre genutzt werden kann. Es befindet sich am neu entstandenen Hafenbecken „Julianahaven". Zu den wichtigen Bestandteilen des Terminals gehört die insgesamt 630 Meter lange Kaimauer. Damit können – nach Abschluss aller Arbeiten – gleich mehrere Schiffe gleichzeitig abgefertigt werden. Die Wassertiefe von 14 Meter erlaubt zudem die Abfertigung von großen Schiffen.
Neuer 200-Tonnen-Schwerlastkran kommt im September
Der Ausbau der Umschlageinrichtung erfolgt in drei Teilschritten und soll bis Frühsommer 2012 abgeschlossen sein. In der jetzt angelaufenen Startphase nutzt Buss rund 260 Meter Kaimauer. Über die genaue Investitionssumme schweigt sich Ahlers aus. Nur soviel lässt er durchblicken: „Es ist ein mittlerer zweistelliger Millionen-Euro-Betrag." So erwartet der Hafendienstleister beispielsweise im September die Anlieferung und Inbetriebnahme eines neuen Schwerlastkrans. Er verfügt über eine Tragfähigkeit von mehr als 200 Tonnen.
Über Eemshaven, das verkehrstechnisch sehr gut angebunden ist, soll künftig ein breites, wertschöpfungsintensives Gütersortiment behandelt werden. Ahlers: „Im Fokus stehen vor allem Projekt- und Schwergutladung, Stückgüter aller Art und auch Ro/Ro-Verkehre (Roll on /Roll off). Ganz wichtig ist für Eemshaven auch das Thema „Bauteile für Offshore-Windkraftanlagen".
Vom niederländischen Nordseehafen sind es „kurze" Wege zu den künftigen großen Offshore-Windparks in den Niederlanden, Deutschland oder England. Ahlers weiter: „Eemshaven ist aus unserer Sicht ein idealer Basishafen für die Offshore-Windanlagen-Branche." Terminal-Geschäftsführer Hauswald verweist auf „die zahlreichen hier angesiedelten Unternehmen aus der Energiewirtschaft".