Rotterdam. Der Rotterdamer Hafen rechnet bis 2010 mit einem deutlich höheren Güterumschlag als bislang prognostiziert. Hans Smits, Chef des Hafenbetriebs Rotterdam (HbR), stellte jetzt im Maas-Hafen die noch einmal überarbeitete „Mittelfristplanung" vor. Danach wird Rotterdam im Jahr 2010 die magische Grenze von 400 Millionen Tonnen erreichen oder sogar leicht überschreiten. Im Vergleich zu den bislang existierenden Modellrechnungen, die aus der Mitte der 1990er-Jahre stammten und den Zeitraum bis 2020 erfassen, wären das 25 Millionen Tonnen mehr. HbR-Chef Smits wies in diesem Zusammenhang darauf hin, dass Rotterdamer daher keine weitere Zeit mit dem Bau der zweiten Maasebene verlieren dürfe. Besonders deutlich dürften demnach die Zuwächse bei flüssigem Massengut, allen voran Öl und Ölprodukte, aber auch bei containerisiertem Stückgut anfallen. Hingegen rechnen die Experten mit Rückgängen beim konventionellen Stückgut, trockenem Massengut wie Erz oder Kohlen und Ro/Ro-Ladung. Für bemerkenswert hält Smits die Entwicklung beim Rohöl. So war Mitte der 1990er-Jahre noch nicht erkennbar, dass sich Rotterdam zu einer so bedeutenden Drehscheibe für den russsischen Erdölexport nach Übersee entwickeln würde. Das Öl wird über die Ostsee in den Maashafen befördert, dort umgeschlagen, zwischengelagert und für den Export nach Übersee in Großtankern konsolidiert. Freude wird dem Hafen auch der Containerverkehr bereiten. Dieser dürfte auf TEU-Basis bis 2010 auf zwölf Millionen Standardboxen anwachsen. Bislang gingen die Experten von 10,5 Millionen TEU aus. Die erwarteten Rückgänge beim Greifergut (Erz) begründen sich vor allem mit dem geplanten Abbau von Hochofenkapazitäten in Europa. Rotterdams Gesamtumschlag betrug 2004 rund 352,4 Millionen Tonnen. Der Containerverkehr erreichte 8,3 Millionen TEU. (eha)
Hafen Rotterdam erhöht Umschlagprognose
Die Niederländer rechnen mit rund 400 Millionen Tonnen Güterumschlag im Jahr 2010