Lübeck. Die Senkung der Maut am Lübecker Herrentunnel könnte helfen, Staus rund um die Innenstadt zu verkürzen. Zu diesem Ergebnis kommen Experten in einem Gutachten zur Verkehrssituation in der Hansestadt Lübeck. Um die Gebühr für die Benutzung des Travetunnels zu sparen, wichen rund 13.000 Fahrzeuge pro Tag auf innerstädtische Straßen und die überlastete Autobahn A 1 aus, heißt es in dem am Mittwoch vorgestellten Gutachten. Die Studie „Lübeck - staufrei bis 2015“ war von der Hansestadt Lübeck in Auftrag gegeben worden und enthält Vorschläge, wie die Stadt auch ohne großen Aufwand ihre Verkehrsprobleme in den Griff bekommen kann. Dazu gehören veränderte Ampelschaltungen, längere Abbiegespuren und Änderungen in der Verkehrsführung, aber auch größere Bauvorhaben, wie der mehrspurige Ausbau von Straßen und der Umbau von Kreisverkehren. Außerdem schlagen die Gutachter vor, eine rechnergesteuerte Verkehrsführung aufzubauen. Die Stauanfälligkeit Lübecks hat auch Schleswig-Holsteins Verkehrsminister Dietrich Austermann (CDU) wiederholt am eigenen Leib erfahren. Deshalb sei er auch spontan bereit gewesen, die 100.000 Euro teure Studie mit 50.000 Euro aus dem Schleswig-Holstein-Fonds zu fördern, sagte der Abteilungsleiter im Verkehrsministerium, Günter Meienberg. Um das Problem des Herrentunnels zu lösen, stehe Austermann im Kontakt mit dem Bundesverkehrsministerium. Doch eine vollständige Übernahme des Tunnels durch den Bund werde nur schwer zu realisieren sein, sagte Meienberg. Um die drohende Insolvenz des privaten Tunnelbetreibers zu vermeiden, hatte Austermann zum 1. Januar eine erneute Erhöhung der Maut genehmigt. (dpa)
Gutachten: Herrentunnel-Maut mitverantwortlich für Staus
Lübeck untersucht Möglichkeiten zur Stauvermeidung: Ausweichverkehr durch gebührenfinanzierten Straßentunnel belastet Innenstadt