Frankfurt/Main. Die Lokführergewerkschaft GDL hat ihren mehrtägigen Streik im Güterverkehr der Deutschen Bahn begonnen. „Es läuft alles planmäßig“, sagte ein GDL-Sprecher heute Mittag in Frankfurt. Der Arbeitskampf soll 62 Stunden dauern. Von Donnerstag 2.00 Uhr an werden die GDL-Lokführer zudem im Personenverkehr für 48 Stunden die Züge stehen lassen. Am Samstagmorgen wollen die Lokführer die Arbeit wieder aufnehmen. Mit dem massivsten Streik in der Geschichte der Deutschen Bahn will die Gewerkschaft den Druck im laufenden Tarifkonflikt erhöhen. Die Bundesregierung und Wirtschaftsverbände warnten vor den Folgen für die Konjunktur. Allerdings stärkte Bundeskanzlerin Angela Merkel ausdrücklich erneut Bahnchef Hartmut Mehdorn den Rücken. Der stellvertretende Regierungssprecher Thomas Steg sagte in Berlin, Merkel habe schon in der vergangenen Woche deutlich gemacht, dass Mehdorn das Vertrauen der Bundesregierung genieße. „Daran hat sich nichts geändert, und daran wird sich nichts ändern.“ Die Deutsche Bahn hält Produktionsausfälle wegen des 62-stündigen Lokführerstreiks im Güterverkehr für möglich. Bahn- Logistikvorstand Norbert Bensel sagte, das Unternehmen versuche, versorgungsrelevante Züge fahren zu lassen. Die Bahn könne aber nicht garantieren, ob das auch gelinge. Insgesamt sei die Besorgnis der Industrie gewachsen. Die Gewerkschaft GDL nehme mit dem Streik in Kauf, dass dem Wirtschaftsstandort Deutschland langfristig Schaden zugefügt werde, sagte Bensel. Die angekündigten mehrtägigen Streiks und die Androhung der Gewerkschaft, unbefristete Streiks im Schienengüterverkehr auszurufen, können nach Auffassung des Bundesverbandes Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL) der deutschen Volkswirtschaft Schäden in Milliardenhöhe zufügen. „Alternativen auf der Straße stehen nur sehr begrenzt zur Verfügung“, so BGL-Präsident Hermann Grewer. Das deutsche Straßentransportgewerbe sei konjunktur- und saisonbedingt voll ausgelastet, zusätzliche Fahrzeugkapazität nur in Einzelfällen und zusätzliches Fahrpersonal so gut wie gar nicht verfügbar. (dpa/sb)
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