Für zu große, breite und schwere Fracht

Spätestens wenn die zu transportierende Fracht in ihrem Gewicht und ihren Abmaßen von den geltenden Normwerten abweicht, wird der Einsatz eines Tieflader meist unausweichlich. Ein wichtiger Abnehmer für die Hersteller der tiefliegenden Anhänger und Auflieger sind in der Baubranche tätige Transportunternehmen, wenn schwere Maschinen zu ihrem Einsatzort verbracht werden müssen. Weshalb die jeweiligen Hersteller hier ein entsprechend großes Angebot bereithalten. Schwarzmüller bietet Tieflader als Deichsel-, Zentralachs- und Sattelanhänger mit einer möglichen Nutzlast von bis zu 60 Tonnen an. Das Angebot reicht vom Zweiachser bis zur fünfachsigen Ausführung und der Kunde kann zusätzlich zwischen geraden, gekröpften oder ausziehbar ausgeführten Plateaus wählen. Über weitere Optionen wie Lenkachsen oder hydraulisch absenkbare Ladeflächen, durch die sich auch besonders hoch bauende Frachtgüter ohne Sondergenehmigung transportieren lassen, kann Schwarzmüller genau auf das jeweilige Einsatzspektrum konfigurieren. Damit nach dem Transport der Baumaschine auch andere Fracht geladen werden kann, hält der Hersteller beispielsweise auch Rungen für den Holztransport oder Twist-Locks für den Containertransport bereit. Auch beim Konkurrenten Fliegl entwickelt man weiter. Auf der Anfang September in Neumünster stattfindenden Nord-Bau-Messe zeigten die Thüringer unter anderem den Prototypen eines Tandem-Tiefladers mit 15 Tonnen technischer Nutzlast und 19 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht. Mit 5,90 Metern Plattformlänge zielt der Anhänger auf den Einsatz auf Baustellen mit engen Zufahrten ab. Ebenfalls auf der Nord-Bau präsentiert wurde der vierachsige Tieflade-Anhänger "VTS 400 Greenlight", der laut Hersteller 31 Tonnen Nutzlast bieten soll. Der Einsatz hochfester Spezialstähle und Modifizierungen am Chassis sollen zudem beim dreiachsigen DTS 300 Greenlight die Nutzlast auf 24,5 Tonnen gesteigert haben. Zudem stattete Fliegl das Messefahrzeug mit zahlreichen Ladungssicherungsoptionen aus. Dazu gehören neben Fünftonnen-Zurrösen auch acht Paar Zehntonnen-Zurrpilze sowie sieben Paar Fünf-Tonnen-Zurrlöcher zur Spanngurtbefestigung im Außenrahmen. Mit Auszügen und Holzbohlen lässt sich der Anhänger zudem auf drei Meter verbreitern. Der Problematik, dass die festen Zurrpunkte bei Tiefbett-Tiefladern oft nicht an den Stellen sitzen, wo sie gebraucht werden, widmete man sich bei Langendorf. Abhilfe soll das Vario-Lash-System schaffen, das die Waltroper neu für ihre Tiefbett-Sattelauflieger anbieten. Dabei lässt sich der Zurrring in mehrere vorgegebene Aufnahmepunkte einsetzen, die Langendorf je nach Kundenwunsch in die Längsträger einarbeitet. Die Anzahl der Aufnahmepunkte spiele dabei keine Rolle, verspricht der Hersteller. In die Aufnahmen lässt sich der Vario-Lash-Zurrring einsetzen, der sich beim Verspannen selbsttätig in die Zugrichtung ausrichtet. Jeder Aufnahmepunkt und Zurrring soll für eine Belastung von 10.000 Dekanewton zugelassen und nach VDI 2700 ff geprüft sein. Neues Flaggschiff bei Humbaur Als das neue Flaggschiff im Tiefladerprogramm bezeichnet Humbaur seinen 5-Achs-Drehschemel-Tieflader HTD 50. Der Anhänger soll sich durch seine gekröpfte und durch Luftfederung absenkbare Ladefläche für besonders einfaches Auf- und Abladen auszeichnen. Der erhöhten Beanspruchung beim Transport von schweren Baumaschinen zollt Humbaur mittels eines stabilen Haupt- und Außenrahmens Rechnung, der aus hochfesten Stählen und durchgesteckten Querträgern besteht. Trotzdem gibt der Hersteller das Eigengewicht mit knapp 9500 Kilogramm in der Grundausstattung an, bei einem zulässigen Gesamtgewicht von 50 Tonnen mit Sondergenehmigung. Die serienmäßig einteiligen Auffahrrampen mit 3150 Millimeter Länge sind auch in hydraulischer Ausführung erhältlich und erlauben flache Auffahrwinkel, was beim Transport von Maschinen mit geringer Bodenfreiheit wichtig werden kann. Alternativ zum Drehschemelanhänger hat Humbaur zudem den HTS-Satteltieflader im Programm. Für den aus geschweißtem Feinkornstahl gefertigten Trailer geben die Gersthofener Leergewichte ab 9800 Kilogramm an. Ein optional erhältliches, hydraulisch gesteuertes Lenksystem verringert die Kurvenradien. Der HTS ist in Verbindung mit optionalen Containerverriegelungen auch für den Transport von Containern geeignet. Durch einen versetzbaren Königszapfen kann der Sattelauflieger sowohl von zwei- als auch von dreiachsigen Zugmaschinen gezogen werden. Der Transport von Kettenbaggern, Radladern und Mobilbaggern mit einer Höhe von bis zu 3,5 Metern wird mit dem neuen Tieflade-Anhänger AT-P 400 von Zandt-Cargo möglich. Dabei legte der Hersteller nach eigenen Angaben Wert auf eine praktische und vielfältig nutzbare Ladungssicherung. Dafür verbaut Zandt-Cargo zwei Paar versenkte Zurrpunkte mit zehn Tonnen Belastbarkeit im Außenrahmenprofil heck- und stirnseitig. Hinzu kommen am Tiefbett sieben Paar, mit je fünf Tonnen pro Lademeter belastbare Zurrstege im Außenrahmenprofil. Die mittige Radmulde kann durch Schubelemente herausgezogen und mit Bohlenholz abgedeckt werden, sodass sich eine durchgängige Ladefläche ergibt. So umgebaut eignet sich der AT-P 400 dann auch für andere Ladungen oder Container. Auf eine spezielle Nische zielt Blomenröhr mit seinen Tiefladern für den Transport von Straßenmarkierungsmaschinen ab. Letztere weisen bauartbedingt einen langen Radstand und wenig Bodenfreiheit auf und sind daher auf besonders niedrige Auffahrwinkel angewiesen. Um diese zu gewährleisten, lässt sich bei den Blomenröhr-Zweiachsanhängern die Ladefläche so schräg anstellen, dass sie mit den Auffahrrampen eine nahezu ebene Auffahrt bildet. Möglichst niedrige Auffahrwinkel Zwölf Grad Auffahrwinkel gibt Blomenröhr für den Typ 1020/10500 an, die Ladebreite unter der Plane beträgt 2,42 Meter, die Nutzlast knapp acht Tonnen. Lediglich neun Grad Auffahrwinkel verbleiben beim kleineren Typ 1010/7500, um die 66 Zentimeter Ladehöhe zu überwinden. Bis zu sechs Meter lange, zwei Meter breite und 3,20 Meter hohe Maschinen mit einem Gewicht von maximal 4600 Kilogramm finden auf der Ladefläche Platz. In beiden Fällen wird die Ladefläche mittels Hydraulik oder alternativ per Handpumpe angehoben und nach der Auffahrt wieder per Knopfdruck abgelassen. Die Ladungssicherung lässt sich über seitliche sowie vorn und hinten im Boden versenkte Zurrpunkte erledigen. Eine gute Idee ist zudem die an der Stirnwand angebrachte Maulkupplung. Das Handling der Heckrampen erleichtern Gasdruckfedern, zudem können die Rampen an verschiedene Spurbreiten angepasst werden. Auf diese Weise lassen sich die Blomenröhr-Tieflader auch für den Transport von anderen Baumaschinen einsetzen. Wie bei allen Herstellern steht eben auch hier eine möglichst hohe Flexibilität im Vordergrund. Alle Tests und Fahrberichte für Abonnenten www.verkehrsrundschau.de/testdatenbank Wichtige Anbieter Blomenröhr www.blomenroehr.comFliegl www.fliegl.comHumbaur www.humbaur.comLangendorf www.langendorf.deScheuerle www.scheuerle.comSchwarzmüller www.schwarzmueller.comZandt-Cargo www.zandt-cargo.de

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