Lieferketten müssen widerstandsfähiger werden, moderne Batterietechnologie muss in Europa hochlaufen, und Künstliche Intelligenz verändert die Logistik grundlegend. In der Automobillogistik müssen die Weichen neu gestellt werden. Welche Trends und Themen vor diesem Hintergrund für OEMs, Zulieferer und Logistikunternehmen wichtig werden. Darüber diskutiert das Forum Automobillogistik 2025 (FAL) in Dresden, das am 18. und 19. Februar 2025 von der Bundesvereinigung Logistik (BVL) und dem Verband der Automobilindustrie (VDA) veranstaltet wird. Rund 350 Teilnehmer aus Logistik, Supply Chain-Management und Automobilproduktion waren am Dienstag laut den Veranstaltern vor Ort.
Transformation der Lieferketten erfordert neue Strategien
„Die großen Volkswirtschaften dieser Welt konkurrieren um die Vormachtstellung neuer Technologien – und schotten sich dabei immer mehr voneinander ab“, führte VDA-Geschäftsführer Marcus Bollig auf dem Event aus. Zunehmender Protektionismus bremse auch die Entwicklung der besten Technologien aus – was Wachstum, Wohlstand und Arbeitsplätze gefährde und dem Klima schade, warnte er, weil sich Innovationen verzögern oder ausbleiben. Umso wichtiger ist laut dem VDA-Geschäftsführer der Einsatz Künstlicher Intelligenz, Big Data und Automatisierung, mithilfe derer die Unternehmen nicht nur der Komplexität globaler Lieferketten gerecht werden, sondern auch nachhaltiger wirtschaften können.
„Keine andere Branche befindet sich in einer ähnlichen Transformation wie der Automobilsektor“, unterstrich in Dresden auch Kai Althoff, Vorstandsvorsitzender der BVL. Zusätzliche Herausforderungen der Automobilbranche seien geopolitische Verschiebungen, die Frage der Halbleiterversorgung, schwierige Standort- und Infrastrukturbedingungen sowie eine schlecht kalkulierbare Absatzentwicklung. „Die Logistik ist das Bindeglied für alles und muss die Veränderungen erfolgreich begleite. Das diesjährige Forum Automobillogistik widme sich programmatisch genau dieser Komplexität. „Wir müssen gemeinsam anpacken, um die Automobilindustrie in Deutschland und Europa wieder nach vorn zu bringen“, appellierte Althoff an die Teilnehmer.
Künstliche Intelligenz und Halbleiterversorgung im Fokus
Die Versorgungslage mit Halbleitern bleibt derweil angespannt. „Ob beim Einsatz im Elektroauto oder bei der Nutzung Künstlicher Intelligenz: Der Bedarf an Halbleitern wird in Zukunft massiv steigen“, führte Bollig weiter aus. „Diese Entwicklung macht Investitionen in die Produktion automobilrelevanter Chips in Europa essenziell. Daher könnte Dresden als diesjähriger Veranstaltungsort des FAL nicht passender sein: Dresden habe sich mit Silicon Saxony als einer der bedeutendsten Mikroelektronik-Standorte Europas etabliert, betonte Bollig. „Diese Investitionen sind essenziell für die technologische Souveränität Europas.“
Ein Höhepunkt der Abendveranstaltung am 18. Februar 2025 soll wieder die Verleihung des VDA Logistik-Awards sein.